Die Spiele der gehobenen Gesellschaft

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annajo Avatar

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Leo ist Künstler. Und im Moment ist er sehr angesagt. Doch während des Besuchs eines Journalisten quälen ihn Selbstzweifel. Seine Frau hat für ihn einen Auftrag abgeschlossen und nun muss er Bilder für eine Ausstellung liefern. In einer Rückbesinnung an einen Urlaub in Spanien bewundert er die großen spanischen Künstler und wie sie die künstlerischen Konventionen ihrer Zeit gebrochen haben und stellt sich selbst die Frage, ob er jemals dazu fähig sein wird. Sein Ruhm und sein Geld empfindet er als Behinderung und Einschränkung seines künstlerischen Talents.

Die Szene wechselt und er befindet sich im Nachtleben der Schickeria, in dem er die Drogen nimmt, die sein Bekannter ihm anbietet und mit ihm und fünf Frauen eine wilde Nacht verlebt, die ihn ins Krankenhaus bringt.

Leo der Künstler, scheint orientierungslos und sich mit zunehmendem Erfolg immer mehr selbst zu verachten. Die Leseprobe von Jacobs' Roman über die Spiele in der gehobenen Gesellschaft hat mich entführt in diese Welt und konnte sprachlich und bildgewaltig überzeugen. Dass Leos Absturz vorprogrammiert ist, wird schon hier deutlich und ich bin gespannt darauf, wie Jacobs die Geschichte weiterspinnt und ob Leo zu sich selbst zurückfindet, möglicherweise im Moment seines tiefsten Falls.