- keine Fehler, nur Erfahrungen -

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savanna Avatar

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Die Autorin schafft es, den Hauptprotagonisten - den durchaus erfolgreichen Künstler Leo Becker - bereits in dieser kurzen Leseprobe als eine sehr authentische Person darzustellen. Für mich zeigen die Zeilen eine unverkennbare Schwingung - die dumpfe Verbitterung Leos, gepaart mit Selbstzweifeln und Zukunftsängsten.

Leo flieht, er sucht Ablenkung im Drogenrausch und Halt bei gleich mehreren attraktiven Frauen.

Seine Erfahrungen nach der Einnahme von Exctasy sind enorm bildreich beschrieben, kraftvoll, wirr und doch unglaublich anregend für den Leser. Ich habe sie mit echtem Interesse verfolgt. Wahrscheinlich auch, weil ich seit dem Biologie-Unterricht der 9. Klasse keine vergleichbare Beschreibung eines intensiven Drogentrips mehr in Worte gefasst gesehen habe.

Da ich mehrere Künstler kenne, die ich persönlich auch zu den "empfindlicheren" Seelen zählen würde, kann ich den Kontext des Buches sehr gut einordnen und fast sogar nachvollziehen. Dies Buch erscheint mir zu anspruchsvoll, um als rasche Nebenbei-Lektüre zu gelten. Themenkomplex und Schreibstil werden vom Leser die volle Aufmerksamkeit fordern. Ganz wie es zu einer empfindlichen Künstlerseele passen würde...

Das Cover hat bei mir übrigens sofort Assoziationen zum Künstlerprojekt "Die rote Couch" ausgelöst - was möglicherweise passend wie gewollt ist? - und wäre für mich in jeder Buchhandlung in jedem Fall ein ausgemachter Hingucker!