Anstrengend

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beachhase Avatar

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Frances und Bobbi, zwei Freundinnen Anfang zwanzig, treten als Duo bei diversen Lyrik Veranstaltungen auf. Dabei wird Melissa, eine Journalistin auf die beiden aufmerksam, die einen Beitrag über sie schreiben möchte. Damit beginnt eine eigenwillige „Freundschaft“ zwischen dem Duo Frances und Bobbi und dem Ehepaar Melissa und Nick.
Frances und Bobbi waren zu Schulzeiten einige Zeit ein Paar, wobei Frances nicht ausschliesslich auf Frauen steht. Beide sind hochintelligent und geniessen es über das Leben zu philosophieren. Melissa und Nick sind ca. 10 Jahre älter und wirken nicht sehr glücklich als Ehepaar.
Wer nun denkt, es entspannt sich eine Menage a quatre wird enttäuscht. Ob leider oder leider nicht, das ist Geschmacksache.

Frances ist die Erzählerin des Romans. Sie leidet unter Bobbis Schönheit und Präsenz, „alle mögen Bobbi lieber“, bewundert sie aber auch sehr. Frances ist mit sich nicht im Reinen und brüskiert oft auch aus Unsicherheit ihr Umfeld.

Durch den von der Autorin gewählten Schreibstil im narrativen Modus entstand bei mir eine große Distanz zu den Personen. Ich mochte sie alle nicht. Ich kann auch deren Denkweise keineswegs nachvollziehen.
Frances mit ihrem fehlenden Selbstbewusstsein, ihrem Hang zur Selbstverstümmelung war mir komplett unsympathisch. Melissa, die Ehefrau, die ihren Mann immer nur schlecht darstellt, konnte ich nichts abgewinnen. Nick, an sich sympathisch, ist auch nur ein trauriger Waschlappen der sich von Frances angezogen fühlt. Warum? Warum nur???
Bobbi, exzentrisch aber mit Ihrer offenen Art immerhin noch am erträglichsten.

Wenn das die Antwort auf die Frage, wie es ist, heute jung und weiblich zu sein, dann gute Nacht. Ich hoffe doch, es gibt sie noch die klugen, witzigen jungen Frauen, die Lust und Lebensfreude empfinden können.

Mein Fazit: zu komplizierte Figuren, zu wenig Handlung, narrativer Modus ohne Anführungszeichen: das nervt