Seltsame Freundschaften

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leserattejmh Avatar

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Zwei junge irische Frauen (Bobbi und Frances) von Anfang zwanzig, die mal eine Liebschaft hatten, lernen nach einer ihrer Vorstellungen, wo sie Gedichte rezitieren (so verstehe ich es jedenfalls) ein Ehepaar von Mitte/Ende dreißig kennen. Nick ist Schauspieler, Melissa Fotografin und Schriftstellerin. Der Roman schildert in einem Zeitraum von vielleicht einem Jahr den wechselnden Fortgang der Beziehungen der vier untereinander sowie das Leben von Frances, die eine schwierige Familie hat.
Es ist faszinierend zuzusehen, wie sie sich gegenseitig das Leben schwer machen, sich gegenseitig "reinpfuschen" und dabei doch immer den Eindruck vermitteln, sie wollten je nur das Beste des Gegenübers.
Nach der Lektüre blieb mir ein ungutes Gefühl trotz des überraschenden letzten Satzes. Das Schlimme ist, dass es, glaube ich, tatsächlich solche Menschen gibt, wie sie hier beschrieben werden. Selbst habe ich vier Kinder und ich behaupte mal, dass gestandene Mütter zu solch seltsamen Beziehungen einfach keine Zeit haben. Diese Beschäftigung mit sich selbst, das kann m.E. nicht gesund sein für ein stabiles psychisches Fortkommen. Daher nur drei Sterne. Für das Lesevergnügen eher nicht, aber für den Mut der Autorin, sich darauf einzulassen.