Toller Schreibstil, aber nichts außergewöhnliches

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Das Buch „Gespräche mit Freunden“ von Sally Rooney handelt von den Freundinnen Frances und Bobbi, die sich mit dem älteren Ehepaar Melissa und Nick anfreunden. Anfangs sind sie fasziniert von dem Paar, Bobbi mehr von Melissa, während Frances eher von Nick angetan ist. Die neuen Freunde unterhalten sich über alle möglichen Themen, und unternehmen auch mal etwas gemeinsam. Es werden die Verhältnisse untereinander beschrieben und auch das, was sich durch die Bekanntschaft ergibt. Wobei ich manches moralisch doch etwas fragwürdig fand.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es war nicht außergewöhnlich, hatte aber dennoch einen netten Flow und lässt sich trotz des eigensinnigen Schreibstils leicht lesen. Auch das Cover hat nichts Spezielles, aber es gefällt mir, da es trotzdem recht ansprechend gestaltet wurde.

Bei dem Titel „Gespräche mit Freunden“ hatte ich natürlich mit viel Dialog gerechnet, finde es aber sehr schade, dass die direkte Rede nicht besser ausgewiesen wurde. Der Grund, warum das so gelöst wurde, ist mir nicht ersichtlich.

Das Buch wird aus Frances Sicht erzählt, aber durch den kühlen Erzählstil lässt sich keine Bindung zu ihr aufbauen.
Die anderen Charaktere wie Bobbi, Melissa oder Nick sind zwar gut ausgearbeitet, aber mir auch jetzt nicht besonders sympathisch.

Außergewöhnliches hätte ich an dem Buch auch nicht unbedingt feststellen können, da der Inhalt eine recht normale Alltagsgeschichte (mit dennoch fragwürdigen Themen) widerspiegelt. Abgesehen vom Schreibstil natürlich. Die Formulierungen der Autorin gefallen mir durchaus, sie verwendet Sätze, die mir im Leben nicht eingefallen wären.

Ich habe das Buch trotz alles Widersprüche gern gelesen, auch fand ich es nicht wirklich langatmig und wollte unbedingt wissen wie es ausgeht und vor allem, ob es für alle Beteiligten gut ausgehen kann.

Fazit: Keine außergewöhnliche Geschichte, aber ein toller Schreibstil, mit beachtlicher Wortwahl, aber mMn komischer bzw. fehlender Interpunktion.