Jugendthriller ohne Tiefe

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nanacookie Avatar

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Kitty, Margot, Olivia und Bree haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam. Sie gehen auf dieselbe Schule, aber gehören unterschiedlichen sozialen Gruppen an. Niemand würde vermuten, dass ausgerechnet diese vier Mädchen hinter DGM stecken. DGM stellt Mobber an ihrer Schule öffentlich bloß, um Gerechtigkeit für die Opfer zu erlangen. Dann wird jedoch eine Zielperson von DGM tot aufgefunden und die Gruppe gerät noch mehr ins Visier des Schulleiters.

Das Buch ist nett zu lesen. Durch den einfachen Schreibstil, die kurzen Kapitel und die häufigen Perspektivenwechsel zwischen den vier Hauptprotagonistinnen - die künstliche Cliffhanger erzeugen - kommt man schnell durch das Buch. Die Spannung wird dadurch hoch gehalten, dass man als Leser – wie die Charaktere – nie alle Informationen hat. Natürlich möchte man dadurch weiterlesen, um zu wissen wie es weiter geht, es wird einem aber gleichzeitig die Möglichkeit genommen selbst mit zu rätseln, wer der Mörder ist, da kaum Hinweise eingebaut werden.

Die Aufklärung, wer hinter den Morden steckt, spielt oft auch nur eine untergeordnete Rolle. Es geht auch viel um die Alltagsdinge der vier Mädchen. Probleme mit den Eltern, Liebeskummer, Schulstress, neue süße Typen an der Schule, ein durch geknallter Lehrer. Am Ende ist es eher eine Mischung aus einem normalen Jugendroman, in den versucht wurde die Thrillerelemente einzubauen. Es ähnelt dadurch teilweise schon stark „Pretty Little Liars“ sowohl von den Charakteren als auch von der Handlung her.
Bei den Charakteren – Haupt- wie Nebenpersonen – wurde sich zudem teilweise gern an der Klischeekiste bedient.

Die vier Mädchen können den weniger innovativen Inhalt leider auch nicht aufwiegen. Bis zum Ende hin hatte ich Probleme die Vier auseinander zu halten und musste manchmal nochmal nachlesen, wer denn jetzt mit wem anbandelt, welche Eltern zu welchem Mädchen gehören und wer mit wem befreundet ist oder nicht. Die häufigen Perspektivenwechsel haben das noch erschwert.

Es ist so ein Buch, bei dem ich nach dem Lesen die Schultern zucke und denke, ja hast du jetzt gelesen, aber wenn nicht, hättest du auch nichts verpasst. Direkt nach dem Beenden war ich noch neugierig, wie es weiter geht – es ist ein ziemlicher Cliffhanger – aber ein paar Stunden später hat sich das auch schon wieder gelegt. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, ist also noch offen, aber vielleicht schau ich mal in die Serien-Adaption rein.