Auf der Suche nach sich selbst

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antje123 Avatar

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Nadja ist adoptiert. Dies wusste sie ihr Leben lang und nie hat es sie wirklich interessiert, nach ihren Wurzeln oder Verwandten zu suchen, doch nun, im Alter von einundvierzig, findet sie durch Zufall heraus, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Hals über Kopf setzt sie sich mit ihr in Verbindung und macht sich, zum Unmut ihrer Familie, auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Doch auf der Suche nach sich selbst werden sie und ihre Schwester Pia oft vor schmerzhafte Erkenntnisse gestellt, mit denen sie so nicht gerechnet haben. Dabei sind einige so gravierend, dass die neu gefundene Beziehung zwischen den Schwestern auf eine Zerreisprobe gestellt wird.

Barbara Kunrath beschreibt sehr schön die Suche einer Frau nach ihrer Vergangenheit, nach sich selbst. Doch anstatt eine rosarote Brille aufzusetzen, sieht die Autorin der häufigen Wahrheit ins Auge und beschreibt mit harten Worten schmeichelhaft formuliert die Tatsachen des Lebens. Die Klarheit hat mich berührt, mehr als wenn es sich um eine wunderschön tragische Geschichte gehandelt hätte.
Ebenso positiv überrascht wurde ich von der Tatsache, dass nicht nur Nadja als eine der Schwestern zu Wort kommt und aus ihrer Sicht erzählt, sondern die Autorin auch aus der Sicht der Angehörigen schreibt und versucht, den Blick etwas abschweifen zu lassen.
Leider fand ich persönlich ein paar Kleinigkeiten zu übertrieben, wodurch der letzte Schliff bei mir leider nicht angekommen ist. Darüber hinaus habe ich das Buch gerne gelesen und hatte von Seite zu Seite eine angenehme Begleitung.