Die Suche nach den Wurzeln

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gisel Avatar

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Kurz vor ihrem 40. Geburtstag entdeckt Nadja, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Sie wusste schon immer, dass sie adoptiert wurde, doch seltsamerweise wollte ihre Adoptivmutter ihr nie etwas über die näheren Umstände erzählen. Nadja nimmt Kontakt auf zu Pia. Wie wird es sein, eine Zwillingsschwester nach Jahrzehnten wieder kennen zu lernen?

Sehr differenziert erzählt die Autorin Barbara Kunrath über eine Adoption, die mit vielen Geheimnissen behaftet war. Die Frage allerdings, wer man ist, wer die leiblichen Eltern sind, das sind Fragen, die jeden Menschen umtreiben. Nadjas Wunsch, die Schwester kennen zu lernen, wird nachvollziehbar dargestellt, aber auch die Motive der Adoptivmutter, zu verschweigen, was sie vom damaligen Adoptionsvorgang weiß. Nadja fühlte schon immer, dass da noch was war, eine „Lücke, die ich immer gefühlt und nie begriffen hatte“. Dennoch bleibt Nadja im gesamten Roman eher die Sachliche, Kühle, Rationale, mit Emotionen tut sie sich schwer. Dies ist der Part der Leserin, den für sich zu ergänzen.

Dieses Buch beschreibt überzeugend die Suche einer adoptierten Frau nach ihren Wurzeln, um sich endlich in ihrem Leben zurechtzufinden. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.