Zwei Halbe ergeben ein Ganzes

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bibuschka Avatar

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Im Zentrum des Romans "Geteilt durch zwei" von Barbara Kunrath steht die Familiengeschichte Zwillinge Nadia und Pia, die adoptiert wurden und von der Existenz der jeweiligen Zwillingsschwester nichts wussten. Durch Zufall finden sie über einen Radiobeitrag nach 40 Jahren zueinander. Da die Mythen über ihre leiblichen Eltern variieren, begeben sie sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte. Dabei tauchen sie inhärent auch in das bisherige Leben der jeweils anderen Schwester ein und finden eine Antwort auf die Frage, warum ihnen niemand ihre ganze Geschichte erzählen wollte.

Fazit:
Meinem Eindruck nach ist die komplexe Familiengeschichte vielschichtig und emotional. Dieses Bild wird auch dadurch verstärkt, dass sich die Autorin mehrerer Erzählebenen zwischen Vergangenheit und Gegenwart bedient. Dabei ist die Gegenwart aus dem Blickwinkel von Nadja erzählt. Wenn man sich die unterschiedlichen Temperamente der Zwillinge,die melancholische Pia und die resolute Nadja, vor Augen führt, kreist der ganze Roman um die Frage, was angeboren ist und was Prägung und welche Eigenschaften man bei den leiblichen Eltern wiederfindet. Insgesamt ein gelungenes Buch, was mir großes Lesevergnügen bereitet hat, deswegen von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die gerne Familiengeschichten mit teils melancholischem Einschlag mögen.