Ebbe für Mörder

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Der erste Fall für das Dänisch-Deutsche Ermittlerduo Lykke Teit und Rudolf Lehmann kommt spannend und spritzig daher. Schauplatz für den neuen Krimi des dänischen Bestseller-Autors Dennis Jürgensen ist Südjütland.

Genau an der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland wird im Watt die Leiche eines Kleinkriminellen gefunden, ein Lehrer der mit seinem Schüler Villads im Watt auf Vogelbeobachtung ist, wird brutal niedergeschlagen und der elfjährige Villads ist anschließend verschwunden. Der Ermittlungsleiter in Kopenhagen beauftragt die junge Polizistin Lykke Teit mit ihrer ersten selbstständigen Mordermittlung. Unterstützt wird sie dabei von dem zwanzig Jahre älteren, sympathischen Kommissar Rudi Lehmann aus Flensburg. Zusammen machen sich die beiden auf den Weg in das Dorf Melum, dem Ort des Geschehens. Dort werden „die Mieze aus Kopenhagen und der Preuße aus Flensburg“ von der örtlichen Polizei zunächst mit Skepsis beäugt. Zumal beide auch ein tragisches Ereignis aus der Vergangenheit mit sich herumtragen. Unbeirrt davon machen sich die beiden an die Ermittlungsarbeit und verfolgen akribisch auch Spuren zu einem alten Fall von Kindesentführung. Am Ende können sie so ihren ersten gemeinsamen Fall lösen.

Ein echter Pageturner! Gleich auf den ersten drei Seiten wird eine tolle Spannung aufgebaut. Die bedrohliche Stimmung im nebligen Watt wird hervorragend beschrieben und man ist sofort mittendrin im Lesevergnügen.
Der Krimi ist von der Geschichte her gut aufgebaut und alle Handlungsstränge werden am Ende klug aufgelöst. Der Perspektivenwechsel, bei dem die Geschichte aus Sicht jeweils anderer Personen beschrieben wird, bringt zusätzlich eine spannende Komponente.
Besonderes Lesevergnügen bringt aber auch der durchaus ansprechende Erzählstil. Das mag vielleicht auch an dem erfahrenen Übersetzer Ulrich Sonnenberg liegen. So zieht sich durch das ganze Buch eine leichte Sprache und viel Wortwitz, wie z.B. bei der Begegnung zwischen Rudi Lehmann und der örtlichen Polizei: „die freundliche Stimme war mit einer dünnen Eisschicht Permafrost überzogen“.

Deshalb eine unbedingte Empfehlung als Sommerlektüre für alle Krimifans. Gespannt kann man den nächsten Fall des Ermittlerduos Teit/Lehmann erwarten.