Gezeiten, Grenzen, gelangweilt

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justm. Avatar

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Ein Toter wird im Watt an der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark gefunden. So ist es wenig verwunderlich, daß der örtlichen Polizei bald ein Team, bestehend aus dem deutschen Hauptkommissar Rudi Lehmann und der dänischen Kriminalassistentin Lykke Teit, zur Seite gestellt wird, das bei den Ermittlungen helfen soll.
Das ist wohl auch nötig, denn wie sich herausstellt ist dieser Tod nicht das erste schwere Verbrechen, das in dem kleinen Örtchen passiert ist.


Die Idee eines binationalen Teams ist zwar nicht neu, man muß nur an "Die Brücke", "Der Tunnel" oder "Der Paß" denken, macht sie aber damit nicht uninteressant.
Und das Team ist im Grunde mit das Einzige, was in diesem Buch halbwegs gelungen ist.
Natürlich haben beide Ermittler eine schwere Vergangenheit (es geht ja heutzutage nicht mehr ohne), die sind aber nur teilweise relevant und bilden wohl eher eine Art Hintergrundgeschichte, um die Beiden besser kennenzulernen.

Ist also das Team noch ganz sympathisch und patent, in dem was es tut, so kann man das leider weder über Schreibstil noch Spannungsbogen sagen.
Letzterer ist nicht vorhanden und auch der Täter ist im Grunde sofort mit dem Auftauchen in der Geschichte klar.
Was den Schreibstil angeht bin ich mir nicht sicher, ob es an der Übersetzung liegt, oder aber das dänische Original ähnlich "holperig" ist. Dazu kommen ständige "Witze" über die deutsche Geschichte, die zwar hier vom Deutschen gerissen werden, aber bei mir eher passiv-aggressiv ankamen.

Dennoch läßt sich das Buch halbwegs zügig lesen, was sicher auch an der Kürze der jeweiligen Kapitel liegt, die Geschichte strahlt aber keinerlei Reiz aus, das tatsächlich tun zu wollen, so daß ich am Ende des Buches vielleicht nicht unbedingt enttäuscht, aber gelangweilt, zurückblieb.

Da "Gezeitenmord" der Beginn einer Reihe werden soll, besteht aber die Hoffnung, daß die Folgebücher die "Fehler" dieses Buches wieder wettmachen könnten.

Von mir 2,5 Sterne!