Spannender Kriminalfall im dänisch-deutschen Grenzgebiet

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hohleborn8 Avatar

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Nachdem ich erst kürzlich die Kriminalgeschichte " Der Holländer" von Mathijs Deen gelesen habe, einem Mordfall im Watt an der deutsch-holländischen Grenze, war dies ein analoger Fall an der dänisch-deutschen Grenze. Beide Fälle spielen im Watt, beide Fälle im Grenzgebiet zu einem Nachbarland, mit den damit verbundenen jahrhunderte alten Reibereien zwischen den Völkern. Mir persönlich hat dieser Kriminalroman deutlich besser gefallen als "Der Holländer". Zunächst sind da die beiden Kommissare Lykke und Rudi. Beide sind recht offen und sympatisch. Sie lernen sich zu Beginn des Romans erst kennen und kommen vom Fleck weg recht gut miteinander klar. Beide haben schon ein Päcklein eigene Schicksalsschläge mit sich zu tragen, wovon man im Verlaufe der Geschichte nach und nach erfährt. Wobei mir die Geschichte von Rudi ein bißchen sehr weit hergeholt.
Dann wird das abwehrende Verhalten des örtlichen Polizeichefs, dem die Hilfe aus Kopenhagen und Flensburg alles andere als Recht ist, sehr glaubwürdig dargestellt. Die Geschichte nimmt also schon ohne Kriminalfall genügend Fahrt auf. Und dann die eigentliche Kriminalgeschichte, die mit einem Mord an Lykkes altem Bekannten, einem zusammengeschlagenen Lehrer und dessen verschwundenen Schüler beginnt. Die gesamte Kriminalgeschichte ist flüssig erzählt, sie ist stimmig und liest sich gut. Erst fast zum Schluß kommt es zur Aufklärung des Falles bzw. der Fälle. Besonders die Aktivitäten des Schülers, um die Freiheit wieder zu erlangen, sind spannend dargestellt. Man fiebert mit, ob Villads es schafft, rechtzeitig bevor sein Entführer es bemerkt, das Weite zu suchen.
Ich gebe eine 4 Plus für diesen Kriminalroman und werde die folgenden Fälle dieser Reihe bestimmt lesen.