Der Roman „Ghetto Oma“ besteht aus ausgewählten kurzen Szenen mitten aus dem Alltag einer Brennpunktschule. Da ich selbst unterrichte, habe ich mich auf so mancher Seite wiedergefunden. Ich denke, dass es der Autorin gut gelungen ist, wahre Gegebenheiten spitz und gekonnt zu schildern. Dabei wechselt sie zwischen eher tiefgreifenden Problemen, wie Integration oder null Bock auf Arbeitssuche und lustigeren Themen wie dem Gleistest oder dem Penisfisch ab. Sie lässt aber auch die schönen Seiten, wenn Schüler wie Ömür Anerkennung und die Nähe zu Lehrern suchen, nicht aus. Die Leseprobe war für mich amüsante, kurzweilige Unterhaltung. Ich musste bei so einigen Berichten schmunzeln, was mir gefallen hat. Ich denke, dass Leser, die nach realen Schulgeschichten, die amüsant und gut umgesetzt sind, suchen mit diesem Buch sehr gut beraten sind. Für diese Zielgruppe spreche ich eine volle Leseempfehlung aus. Mir persönlich sind aber 336 Seiten Schulalltag, den ich jeden Tag live erlebe, etwas zu viel für eine Freizeitbeschäftigung, die mich ablenken soll. Deshalb werde ich mir dieses Buch nicht zulegen.