Wartezeit-Buch

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bizzely Avatar

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Frl. Krise ist seit fast 40 Jahren Lehrerin, meist an Brennpunktschulen, also Schulen mit Schülern mit überwiegend Migrationshintergrund. In ihrem Buch "Ghetto-Oma" beschreibt sie in kurzen Kapiteln 3 Schuljahre ihrer letzten Klasse. Zwischendurch erzählz sie von Epidoden aus ihrer Lehreranfangszeit; diese Abschnitte sind in kursiv geschrieben, so dass man eine schöne Abgrenzung hat.
Der Schreibstil war am Anfang gewöhnungsbedürftig durch die kurzen Sätze, die meist mit Ausrufezeichen endeten. Auch das andauernd wiederkehrende "vallah" war später zu viel des Guten...
Die 335 Seiten sind schon fast ein wenig viel, dafür dass es in den meisten Kapiteln keinen richtigen Höhepunkt gibt und die Geschichte mehr seicht vor sich hinplätschert.
Aber trotzdem musste ich oft schmunzeln, weil man sich die Gespräche so schön bildhaft vorstellen kann. Andererseits war es auch oft nur Kopfschütteln, wenn die Begebenheiten wirklich alle wahr sein sollten...
Die viele Werbung für Frau Freitag wäre nicht nötig gewesen...
Aber durch die kurzen Kapitel und das wenige Nachdenken beim Lesen ist es ein schönes Buch für die Straßenbahn oder fürs Wartezimmer.