Etwas überraschend

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stephanus217 Avatar

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Etwas überraschend

Eine Teenagergeschichte stellt man sich bunt, schrill, laut, bisweilen peinlich und meistens lustig vor. Das alles erfüllt die Geschichte auch durchaus, aber das alleine wird der Geschichte nicht gerecht.

Die Story:

Die 13-jährige Keiko, frichgebackene Siebtklässlerin erzählt uns ihre Geschichte und die ihrer beiden besten Freundinnen, Audrey und Jenna. Audrey ist die dominante, die sagt, wo es lang geht, Jenna ist eher die Mitläuferin und mitten drin Keiko, die ist gelegentlich so sehr damit beschäftigt zu vermitteln, dass sie sich selbst zu verlieren droht. Die drei sind, so lange sie denken können, eine verschworene Gemeinschaft. Und nun sind sie schon fast erwachsen (vermeintlich), stehen vor ihrem ersten großen gesellschaftlichen Ereignis, dem alljährlichen Herbstball der Schule. Plötzlich werden Jungs wichtig, der erste Freund und andere Dinge und plätzlich sind aus den Freundinnen auch ein Stück weit zu Konkurrentinnen geworden. Insbesondere zwischen Audrey und Jenna kriselt es und das Kleeblatt droht auseinanderzufallen. Wie wird sich Keiko entscheiden?

Meine Einschätzung:

Die Geschichte ist flott, bunt, einfühlsam und in einer altersgerechten, angemessenen Sprache erzählt.
Besonders hat mir gefallen, dass die Klischees über Teenagergeschichten einerseits durchaus bedient werden; laut, bunt, überschwänglich, all das findet sich. Aber andererseits werden die nachdenklichen, leisen Töne, die es in einem Teenagerleben ja auch zur Genüge gibt, nicht ausgeblendet. So ist insbesondere Keikos Loyalitätskonflikt zu ihren Freundinnen sehr feinfühlig aufgearbeitet; Fragen von „Richtig und Falsch“, von Freundschaft, müssen beantwortet werden und es macht Spass, Keiko ein bißchen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten.

Die Einzelheiten werden natürlich nicht verraten, genausowenig wie den Schluss. Wobei, einen richtigen Schluss gibt so gar nicht, einen klassischen Cliffhänger haben wir aber auch vor uns. Ich bin gespannt, ob wir erfahren werden, wie es mit Keiko weitergehen wird.

So, das war die Sicht eines Buchschenkers, jetzt geht es zu einer 12-jährigen Leseratte und vielleicht kann ich Ihr eine eigene Einschätzung entlocken – ich werde berichten.