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Ginsterburg von Arno Frank ist ein Roman über den Alltag in einer kleinen deutschen Stadt zwischen 1935 und 1945. Nach der Machtergreifung Hitlers verändert sich das Leben in Ginsterburg auf subtile, aber tiefgreifende Weise. Manche Bewohner profitieren von der neuen Ordnung, andere leiden darunter, und viele versuchen schlichtweg, sich anzupassen.
Im Zentrum der Geschichte stehen Merle, eine Buchhändlerin, und ihr Sohn Lothar, der von der Freiheit des Fliegens träumt, jedoch von der Propaganda der Hitlerjugend eingefangen wird. Während Merle mit Eugen, einem skeptischen Feuilletonisten, über die Entwicklung der Gesellschaft diskutiert, nutzen Figuren wie der Blumenhändler Gürckel und der Fabrikant Jungheinrich die neuen Verhältnisse für ihren eigenen Vorteil.
Die scheinbare Normalität – mit Heinz Rühmann im Kino und Rennen auf dem Nürburgring – wird immer stärker vom Krieg durchbrochen. Der Krieg, erst eine ferne Realität, dringt allmählich in die Stadt und ihre Bewohner ein, verändert Beziehungen und entblößt die moralischen und emotionalen Abgründe. Über allem schwebt das Schicksal eines britischen Bomberpiloten, dessen Weg unaufhaltsam Ginsterburg näherrückt.
Arno Frank zeichnet in Ginsterburg ein atmosphärisch dichtes und psychologisch feinfühliges Porträt einer Gesellschaft im Wandel. Der Roman beeindruckt durch seine subtile Darstellung, wie sich totalitäre Strukturen in das Leben der Menschen einschleichen und ihre Entscheidungen, Träume und Beziehungen prägen.
Die Figuren sind komplex und vielschichtig: Merles verzweifelte Bemühungen, Lothar vor der Propaganda zu schützen, Eugen als kritischer Beobachter und die Opportunisten wie Gürckel oder Jungheinrich geben ein differenziertes Bild einer Gemeinschaft, die zwischen Anpassung, Widerstand und Mitläufertum oszilliert.
Frank gelingt es meisterhaft, den Schrecken und die Abgründe der Zeit durch kleine, alltägliche Szenen spürbar zu machen. Der Schreibstil ist prägnant und poetisch, und die symbolisch aufgeladene Figur des Bomberpiloten bringt eine beklemmende Dynamik in die Erzählung.
Einziger Kritikpunkt ist die gelegentliche Überfülle an Figuren und Nebenhandlungen, die den Lesefluss für manche erschweren könnte. Dennoch ist Ginsterburg ein eindringlicher und bewegender Roman über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten – ein Werk, das sich tief in das Gedächtnis der Leser*innen einprägt.
Im Zentrum der Geschichte stehen Merle, eine Buchhändlerin, und ihr Sohn Lothar, der von der Freiheit des Fliegens träumt, jedoch von der Propaganda der Hitlerjugend eingefangen wird. Während Merle mit Eugen, einem skeptischen Feuilletonisten, über die Entwicklung der Gesellschaft diskutiert, nutzen Figuren wie der Blumenhändler Gürckel und der Fabrikant Jungheinrich die neuen Verhältnisse für ihren eigenen Vorteil.
Die scheinbare Normalität – mit Heinz Rühmann im Kino und Rennen auf dem Nürburgring – wird immer stärker vom Krieg durchbrochen. Der Krieg, erst eine ferne Realität, dringt allmählich in die Stadt und ihre Bewohner ein, verändert Beziehungen und entblößt die moralischen und emotionalen Abgründe. Über allem schwebt das Schicksal eines britischen Bomberpiloten, dessen Weg unaufhaltsam Ginsterburg näherrückt.
Arno Frank zeichnet in Ginsterburg ein atmosphärisch dichtes und psychologisch feinfühliges Porträt einer Gesellschaft im Wandel. Der Roman beeindruckt durch seine subtile Darstellung, wie sich totalitäre Strukturen in das Leben der Menschen einschleichen und ihre Entscheidungen, Träume und Beziehungen prägen.
Die Figuren sind komplex und vielschichtig: Merles verzweifelte Bemühungen, Lothar vor der Propaganda zu schützen, Eugen als kritischer Beobachter und die Opportunisten wie Gürckel oder Jungheinrich geben ein differenziertes Bild einer Gemeinschaft, die zwischen Anpassung, Widerstand und Mitläufertum oszilliert.
Frank gelingt es meisterhaft, den Schrecken und die Abgründe der Zeit durch kleine, alltägliche Szenen spürbar zu machen. Der Schreibstil ist prägnant und poetisch, und die symbolisch aufgeladene Figur des Bomberpiloten bringt eine beklemmende Dynamik in die Erzählung.
Einziger Kritikpunkt ist die gelegentliche Überfülle an Figuren und Nebenhandlungen, die den Lesefluss für manche erschweren könnte. Dennoch ist Ginsterburg ein eindringlicher und bewegender Roman über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten – ein Werk, das sich tief in das Gedächtnis der Leser*innen einprägt.