Lebensrealitäten in einer fiktiven Kleinstadt
Arno Frank schildert das Panorama der fiktiven Kleinstadt Ginsterburg in drei Zeitabschnitten: 1935, 1940, 1945 - also zu Zeiten, die Beginn, Höhepunkt und Ende der Nazi- und Kriegszeiten markieren.
In dem Reihen der Personen finden sich Nazigegner, die langsam unter Druck und Angst verstummen - sei es aus Selbstkontrolle oder durch externe Bedrohung. Dann gibt es die Kriegsgewinnler, die sich die neuen Gegebenheiten geschmeidig zunutze machen und mit den Wölfen heulen - sei es aus Überzeugung oder nur als Lippenbekenntnisse. Und einige sind so überzeugt, dass sie auch noch an die Propaganda glauben als die englischen Bomben auf die Kleinstadt niedergehen.
Mitten in der großen Geschichte schildert der Autor die sehr persönliche Sicht jeder seiner Hauptfiguren. Er webt eine Schicht an Verstrickungen und beschreibt wie der Krieg die ganze Stadt schrittweise einholt. Allerdings bleiben die ganz großen Konflikte dann doch aus, weil der Autor es an einigen Stellen bei Andeutungen belässt.
Es ergibt sich das geschickt geschilderte Bild einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und in der eigentlich nichts geheim bleibt. Und in der die Bewohner sich mit der neuen Zeit arrangieren. Und die Mehrheit wird in der Nachkriegszeit behaupten können, dass sie von nichts gewusst haben. Also ein vielleicht sehr realistisches Bild des Lebensgefühls in den betreffenden Jahren.
Vor lauter Fokus auf die wunderbar geschilderten Kleinstadt-Ereignisse bleibt weniger Raum für die Unmenschlichkeit der Zeit offen - man muss als Leser das eigene Wissen über NS-Gräuel und Kriegsereignisse hinzu addieren. Das wiederum macht es sehr persönlich, weil man sozusagen für die Zeit der Lektüre mit in Ginsterburg wohnt und mit den Figuren ein und aus geht.
Ein sehr sehr lesenswertes Buch über Durchschnittsbürger in extremen Zeiten.
In dem Reihen der Personen finden sich Nazigegner, die langsam unter Druck und Angst verstummen - sei es aus Selbstkontrolle oder durch externe Bedrohung. Dann gibt es die Kriegsgewinnler, die sich die neuen Gegebenheiten geschmeidig zunutze machen und mit den Wölfen heulen - sei es aus Überzeugung oder nur als Lippenbekenntnisse. Und einige sind so überzeugt, dass sie auch noch an die Propaganda glauben als die englischen Bomben auf die Kleinstadt niedergehen.
Mitten in der großen Geschichte schildert der Autor die sehr persönliche Sicht jeder seiner Hauptfiguren. Er webt eine Schicht an Verstrickungen und beschreibt wie der Krieg die ganze Stadt schrittweise einholt. Allerdings bleiben die ganz großen Konflikte dann doch aus, weil der Autor es an einigen Stellen bei Andeutungen belässt.
Es ergibt sich das geschickt geschilderte Bild einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und in der eigentlich nichts geheim bleibt. Und in der die Bewohner sich mit der neuen Zeit arrangieren. Und die Mehrheit wird in der Nachkriegszeit behaupten können, dass sie von nichts gewusst haben. Also ein vielleicht sehr realistisches Bild des Lebensgefühls in den betreffenden Jahren.
Vor lauter Fokus auf die wunderbar geschilderten Kleinstadt-Ereignisse bleibt weniger Raum für die Unmenschlichkeit der Zeit offen - man muss als Leser das eigene Wissen über NS-Gräuel und Kriegsereignisse hinzu addieren. Das wiederum macht es sehr persönlich, weil man sozusagen für die Zeit der Lektüre mit in Ginsterburg wohnt und mit den Figuren ein und aus geht.
Ein sehr sehr lesenswertes Buch über Durchschnittsbürger in extremen Zeiten.