Welche Auswirkungen hat der Krieg auf einen Ort und seine Bewohner?

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cranders Avatar

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Ginsterburg, ein Ort in Deutschland zwischen 1935 und 1945. Wir folgen u.a. dem jungen Lothar beim Heranwachsen, dem Kreisleiter Otto beim schalten und walten, dem Journalisten und Freigeist Eugen beim sich selbst finden und seiner Schwägerin Uta, die aus Berlin vor den Nazis flieht, weil ihr Mann ein Jude ist. Es gibt viele Handlungsstränge, die alle miteinander verwoben sind. Auch die Schreibstile von Arno Frank ändern sich und er nutzt mehrere Arten, die Geschichte darzustellen (Tagebucheinträge, Briefe, Zeitungsartikel, Verordnungen, etc.)

Der erste Teil von 1935 hat mich fasziniert und ich habe Ginsterburg und seine Bewohner*innen gerne in meinen Gedanken besucht, das änderte sich jedoch im zweiten Teil von 1940 und wurde leider im letzten Teil von 1945 nicht besser. Da passiert natürlich noch einiges, der große Showdown, aber leider für mich nicht überzeugend. Vielleicht werde ich mit Kriegsgeschichten auch nicht wirklich warm.

Welche Auswirkungen hat der Krieg auf einen Ort und seine Bewohner? Diese Frage kam mir persönlich zu kurz. Durch die vielen Handlungsstränge der Personen, konnte man zwar an der Oberfläche den Entwicklungen folgen, jedoch keine wirkliche Beziehung zu den Figuren aufbauen. Mir hätte es mehr gefallen sich auf ein paar wenige Personen als Hauptfiguren zu konzentrieren und die anderen als Zusatz zu nehmen und dort kurz die Geschichte derjenigen zu erzählen. Im ersten Teil von 1935 war das noch überschaubar, aber im zweiten Teil von 1940 wurde mir das zu viel. Ich habe die Verbindung zur Geschichte verloren und sie leider auch im letzten Teil von 1945 nicht wieder gefunden.