Berührend und klug

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merkurina Avatar

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Mal wieder ein Stück österreichische Literatur, das mich beeindruckt hat. Wie schon Ingeborg Bachmann, Marlen Haushofer, Elfriede Jelinek ... schafft auch Gabriele Kögl es, sprachgewaltig die Enge der Lebensverhältnisse und die (oft sehr grausame) Engstirnigkeit der Menschen zu beschreiben ... und sich heraus aus dieser Misere zu schreiben.
Selbst in den 60ern geboren, ist mir manches bekannt an den beschriebenen Haltungen von Erwachsenen, die Kinder verstören konnten ... manches wiederum ist so ganz anders, geprägt von der Armut und Härte des Landlebens. Am meisten aber fasziniert mich der Eigensinn, mit dem Kinder - und sei das Erlebte noch so schonungslos und schmerzlich - sich ihre eigenen Gedanken machen.
Da sich die Protagonistin nach einem schweren und demütigen Start ins Leben mit eben diesem Eigensinn und einem findigen Verstand emanzipieren und den eigenen Weg gehen kann, glaube ich, dass dieses Buch ein ganz ermutigendes Buch ist - nicht ganz leichte Kost, aber voller Hoffnung.