sehr authentisch

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sophia60 Avatar

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Der Roman "Gipskind" von Gabriele Kögl hat mir sehr gut gefallen.
Ohne großes Geschnörkel erzählt uns die Autorin vom Leben und der Entwicklung des Dorfmädchens Andrea/ "die Kleine" vom im Gipsbett liegenden Kleinkind bis hin zur emanzipierten jungen Studentin.
Vieles am beschriebenen kleinbäuerlichen Leben läßt auch in mir Erinnerungen wach werden: vom Plumpsklo auf dem Hof und der Angst des Kleinkindes hineinzufallen; von den überforderten Eltern und der liebevollen Großmutter im Dreigenerationenhaus; vom Neubau mit - endlich - einem richtigen Badezimmer ! An vielen Stellen werden eigene Erinnerungen wach; die Lebensumstände sind sehr realistisch wiedergegeben.
Sehr interessant ist auch die Gegenüberstellung der bäuerlichen Welt mit der Intellektuellenfamilie von Andreas Freund Arthur.
Wer Action sucht und spannende Plots wird mit diesem Buch nicht glücklich werden; wer die authentische und fast biographische Entwicklungsgeschichte einer jungen Frau miterleben möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen.