Vom Erwachsenwerden

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Ich fühlte mich schon durch das Cover angesprochen und die ersten Seiten klangen vielversprechend. Das schwarz-weiß Bild passt gut zur Geschichte des Mädchens aus armen Verhältnissen, das schon mit 9 Monaten ins Krankenhaus muss und danach die Beine eingegipst bekommt. was für ein Start in das Leben. Sie ist schlau, klüger als ihr Bruder und der wortkarge Vater, auch gescheiter als die recht hartherzige Mutter, der alles nur eine Last ist. Während diese die Tochter nur rasch verheiraten wollen, hat das Mädchen selbst einen eigenen Kopf. Den füllt sie mit Literatur, sie bildet sich selbst fort und der Leser begleitet sie im Gespräch mit der Großmutter und im Erwachsenwerden. Die Geschichte bleibt interessant, sie verplätschert nicht, stets möchte man wissen, was das Mädchen erwartet, wie sie die Hürde nimmt.
Vieles ist hart für das Mädchen, aber auch für den Leser. Manches Mal möchte man eingreifen und sie beschützen. Manches Mal bricht es einem fast das Herz. Die Personen sind interessant, auch die Nebenfiguren sind gut beschrieben, so dass ich stets eine Figur vor Augen hatte, sympathisch und unsympathisch, alles ist vertreten. Der Stil passt gut zur Geschichte, knapp, kurz und fast schon sachlich. Gleichwohl berührt die Geschichte ungemein und bleibt noch eine ganze Zeit lang im Gedächtnis.