Ungewöhnlicher Krimi, vielschichtige Charaktere

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inkognita Avatar

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Bereits auf der ersten Seite ist man mitten in der Geschichte: Ein Polizist steht auf der Brücke und wartet darauf, dass sein Körper loslässt, er fällt. Ein Priester hat eigene Methode, ihn davon abzuhalten. Schon auf den ersten Seiten fällt auf, wie gut Reiter und Gallert beschreiben: die Gegebenheiten, die Charaktere, deren Ängste. Das Buch fängt absolut untypisch an und weckt somit gleich mein Interesse.
Auch Tilo, Keunerts Sohn ist sehr gut geschildert, man bekommt schnell ein Gespür für ihn und sein Leben, möchte wissen, was es mit dem Überfall auf sich hat, ob er mit seinem Vater zusammenhängt. Mariana und Lacrima kann man sich ebenfalls gut vorstellen, wenngleich ihr Wiedersehen sofort ein schales Gefühl hinterlässt. Man ahnt, dass hier etwas Schlimmes passieren wird.
Somit ist man auf Seite 27 schon mitten im Geschehen, fragt sich, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenpassen, wo sie aufeinandertreffen und wie es mit den einzelnen Personen weitergehen wird. Das Buch liest sich auch sehr flüssig weg, steckt voller Überraschungen und interessanter, unterschiedlicher Charaktere. Im Gegensatz zu anderen Krimis ermittelt hier nicht der Kommissar oder ein Journalist, sondern ein Priester - der allerdings mit der Polizei in Kontakt steht - schön, dass es hier einen neuen Ansatz gibt.

Deshalb mein Fazit zu den ersten Seiten: sehr spannend, macht sofort Lust auf mehr!

Das Cover finde ich sehr gelungen, der Schatten verrät nicht zu viel, und trotzdem hat man bereits auf den ersten Seiten eine Verbindung zum Bild.

Bemerkung am Rande: Auf Seite 20 heißt Tilo plötzlich Timo…