Authentisch und berührend

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Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich schon zahlreiche Krimis und Thriller gelesen habe, aber immer auf der Suche nach etwas Neuem, Anderem und Mutigem bin. Das Autorenduo Peter Gallert und Jörg Reiter hat im Kriminalroman „Glaube, Liebe, Tod“ einen Seelsorger in den Mittelpunkt gestellt. Ein ganz anderer, neuer Ansatz, der mir sehr, sehr gut gefallen hat. Martin Bauer ist eine tolle Hauptfigur, die mich schnell für sich eingenommen hat. Er versteht sich als Helfer und Mittler und möchte den Menschen dienen. Er will nicht die moralische Keule schwingen oder es besser wissen – das fand ich richtig toll. Gleichzeitig erfährt man auch nach und nach von seinem Vorleben, in dem er als Gemeindepfarrer „versagt“ hat. Er liebt seinen Job und die Herausforde-rungen, die er als Polizeiseelsorger zu meistern hat. Manchmal kommt aber auch er an seine Grenzen. Das fand ich richtig gut geschildert und dargestellt.
Auch ein bisschen Lokalkolorit fehlt in diesem Buch nicht. Das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, da es sehr gekonnt und authentisch wirkt.
Schön fand ich auch, dass auch das Privatleben von Martin Bauer eine Rolle spielt. So kann er als Vater einer Teenietochter dem Schmerz des Sohnes, dessen Vater Selbstmord begangen haben soll, sehr gut nachvollziehen. Und auch als Ehemann wird er gefordert. Diese Einblicke in sein Privatleben haben das Buch für mich gelungen abgerundet.
Gut, dass der zweite Band „Tiefer denn die Hölle“ schon bei mir zur Lektüre bereit liegt. Bin wirklich neugierig, wie es weitergeht.