Ein Polizeiseelsorger ermittelt

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Der Schauplatz des Krimidebüts des Autorenduos Gallert und Reiter ist Duisburg. Im Mittelpunkt steht der Polizeiseelsorger Martin Bauer, der in dem Bestreben anderen zu helfen, immer wieder in brenzlige Situationen gerät.

In der Eingangsszene soll er einen Polizisten (Keunert) davon abbringen, von einer Rheinbrücke in den Tod zu springen. Das gelingt ihm auch auf sehr ungewöhnliche Weise. Doch wenige Stunden später ist der Gerettete trotzdem tot, nach einem Sturz vom Deck eines Parkhauses. Die Polizei geht von einem Suizid aus, wurde gegen den Beamten doch wegen Korruption ermittelt. Doch Bauer lässt der Fall keine Ruhe. Er wird von Gewissensbissen geplagt und beginnt mit den Nachforschungen. Außerdem will er für den halbwüchsigen Sohn Tilo, der sich durch den Selbstmord des Vaters verraten fühlt, nach Antworten suchen. Dabei gerät er immer tiefer ins Duisburger Rotlichtmilieu und damit in einen Sumpf aus Zwangsprostitution, Machtgier und Korruption.
Die Suche nach der Wahrheit führt ihn schließlich tief in die Vergangenheit.
Gleichzeitig hat Bauer aber auch noch privat zu kämpfen. Seine 15-jährige Tochter ist heimlich zum G8 Gipfel nach Frankreich gefahren, um zu demonstrieren und er sorgt sich um ihre Sicherheit.

Das Autorenduo hat hier einen sehr ungewöhnlichen und sympathischen Protagonisten geschaffen, der mir sofort ans Herz gewachsen ist. Ich fand ihn sehr glaubhaft und konnte seine Handlungsweise fast immer gut nachvollziehen. Ich hoffe wirklich, dass er noch mehr Fälle im Ruhrpott lösen wird.
Das Buch war sehr spannend und fesselnd geschrieben und setzte bei mir sofort das Kopfkino in Gang. Die Autoren sorgten immer für überraschende Wendungen. Nur das Finale fand ich doch einen Tick zu dramatisch und etwas übertrieben.

Dem Autorenduo ist ein sehr empfehlenswerter Serienauftakt mit einem außergewöhnlichen Ermittler gelungen. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall.
Die Leseprobe am Ende des Buches klang bereits sehr vielversprechend.