Ein Priester bei der Polizei

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borgeli Avatar

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Klappentext: Ein Polizist steht auf der Duisburger Rheinbrücke und will sich in die Tiefe stürzen. Der Seelsorger Martin Bauer soll ihn daran hindern. Er klettert einfach über das Geländer und springt selbst. Überrumpelt springt der Beamte hinterher, um Bauer zu retten. Gemeinsam können sie sich aus dem Wasser ziehen. Bauer hat hoch gepokert, aber gewonnen. Doch wenige Stunden später ist der Polizist tot, nach einem Sturz vom Deck eines Parkhauses.

Obwohl die Anfangsszene durch den Klappentext bekannt war, fand ich sie echt stark. Martin Bauer bringt den Polizisten vollkommen aus dem Konzept. Dieser ist sauer über die Annäherung des Priesters und möchte sich gar nicht auf einen Dialog mit ihm einlassen. Als er begreift, dass Bauer tatsächlich springt, ist es vorbei mit dem Selbstmordplan.

Umso überraschter ist der Polizeiseelsorger, als er hört, dass Keunert doch wenige Stunden später tot ist. Neben seiner Aufgabe, die Todesnachricht der Familie zu überbringen, bleibt Bauer an den Umständen von Keunerts Tod dran. Mit ein Grund dafür ist sicher, dass Keunert einen Sohn zurücklässt, der im selben Alter ist wie Bauers Tochter Nina. Beide sind 15 Jahre alt und parallel zur Krimihandlung hat Bauer auch einige Auseinandersetzungen um Nina mit seiner Frau Sarah. Außer dem Seelsorger interessiert sich bei der Polizei fast keiner für den Fall Keunert. Da als Selbstmord abgestempelt, ist die Polizeiführung sogar verärgert über Bauers Ermittlungen. Bauer wird lediglich von Hauptkommissarin Verena Dohr unterstützt, die selbst gegen viele Anfeindungen ihrer Kollegen zu kämpfen hat.

Mir persönlich hat gut gefallen, dass die Besonderheit deutlich wird, einen Priester als Hauptfigur zu haben. So lesen wir Texte aus der Bibel oder auch Gebete, die er in den Situationen spricht. Auch der Titel ist direkt an eine sehr bekannte Bibelstelle angelehnt. Das fand ich sehr authentisch und hebt das Buch gegenüber anderen Krimis ab.

Ich weiß, dass dieses Buch zwei Autoren hat, habe diese Tatsache aber nicht wirklich bemerkt. Ich denke, die beiden haben mit diesem Buch einen gelungenen Auftakt für weitere Fälle mit dem Polizeiseelsorger Martin Bauer geschaffen.