Martin Bauers erste Runde

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miss marple 64 Avatar

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Mit Gottvertrauen stürzt sich der Polizeiseelsorger Martin Bauer in den Rhein, darauf hoffend, dass ihn der eigentliche Selbstmörder, der Polizist Walter Keunert, zu dem er gerufen wurde, rettet. Gelingt dies noch, muss er wenige Stunden später verstellen, dass sein „Retter“ tot ist. Jedoch kann er den scheinbar offensichtlichen Selbstmord des Beamten vom Dach eines Parkhauses nicht so schnell akzeptieren und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Die Autoren schaffen mit ihrer Figur Martin Bauer einen neuen Blick auf dem Ermittleralltag- ist doch Bauer Polizeiseelsorger. In dieser Funktion überschreitet er schon mal die Grenzen seines Berufes, weil dieser für ihn eine Berufung ist und er durch gute Menschenkenntnis und eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe oft den polizeilichen Ermittlungen einen Schritt voraus ist. Der Leser begleitet ihn auf seinen Runden durchs Duisburger Milieu, wo er mit denen, die am Rande der Gesellschaft leben-Alkoholiker, Obdachlose, Prostituierte- ins Gespräch kommt und so wichtige Informationen für „seine“ Ermittlungen erhält. Martin Bauer ist dem Leser sympathisch, verbeißt er sich doch wie ein Terrier in den Fall, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Jedoch ist er nicht frei von Fehlern- denn er bringt, entgegen eines festen Vorsatzes, nie die Arbeit in sein Haus zulassen, am Ende seine Familie und sich selbst in Gefahr.