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Der Roman Glaube, Liebe, Tod von Peter Gallert und Jörg Reiter handelt von dem Polizeiseelsorger Bauer, der einen Polizisten vor dem Selbstmord retten will und sich dann immer mehr in einen mysteriösen Fall im Rotlichtviertel verstrickt. Das Buch beginnt so spektakulär, wie es anders nicht sein könnte. Protagonist Bauer springt selbst von der Brücke, um einen selbstmordgefährdeten Polizisten zu retten. In kurzer Zeit baut er Vertrauen zu dem Polizisten auf und verhindert so Schlimmeres. Man weiß nicht, ob man Bauer für ein Genie oder einen Wahnsinnigen halten soll. Dennoch ist der Polizist ein paar Tage später tot und damit beginnt ein spannender Fall. Bauer kämpft um die Aufklärung und ermittelt auf eigene Faust, unterstützt von seiner Kollegin Dohr. Er begibt sich in und seine Familie in Gefahr.
Das Buch hat einen tollen Schreibstil mit kurzen prägnanten Sätzen. Es ist gespickt von vielen interessanten Details bezüglich des Rotlichtviertels und der Polizeiarbeit. Man bekommt einen guten Einblick in die Arbeit eines Polizeiseelsorger. Die Dialoge zwischen Bauer und Dohr sind herrlich zynisch. Bauer ist eine tolle Hauptfigur, er entspricht nicht dem Klischee des Pfarrers, er ist Hobbyboxer und fällt auch ansonsten aus jeder Schublade. Dennoch ist der Funke beim Lesen nicht übergesprungen. Das Buch hat für mich zu viele Schauplätze und wird dadurch etwas unübersichtlich. Es wird an vielen Stellen versucht Spannung zu erzeugen, ohne das es gelingt oder man weiß einige Seiten vorher schon, worauf die Situation hinaus will. Ein richtiger Spannungsbogen baute sich bei mir nicht auf.Gerade am Anfang ist der Zusammenhang nicht immer klar, man verliert leicht den Faden, die Neugier wird nur bedingt geweckt. Die Handlung klang am Anfang sehr vielversprechend, aber das lässt im Verlauf des Buches leider nach. Die Hauptfigur ist sympathisch und hat Potenzial, auch die Geschichte einfallsreicher, als ein normaler Krimi. Vielleicht wird der nächste Teil überzeugender.