Beeindruckender Kontrast

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probelesen Avatar

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Ein schwerer Text und doch voller Poesie. Die Geschichte des türkischen Jungen Kaan aus München und seiner Familie wird rasant auf verschiedenen Zeitebenen erzählt: Kindheit und anrührende Liebesgeschichte, dann die Geschichte seiner Großeltern, sie Armenin, die den Völkermord als Kind erlebt, er Türke, der reich wird und dann doch alles verliert. Immer wieder wechselt die Erzählperspektive. Verschiedene Episoden aus dem Jahrhundert werden zu einer Komposition. Aber Grausamkeit und Gewalt bestimmen als Trauma die Familie. Erst nach dem Tod der Großmutter wird der Wunsch nach Bearbeitung geweckt, die nur gelingen kann, indem darüber geschrieben wird. So entsteht ein autobiographisch geprägtes Romandebüt wie ein Feuerwerk aus Erinnerungen, Fantasie, Rache und Versöhnung. Es bleibt die Anklage an den türkischen Präsidenten, der den Völkermord immer noch ignoriert, aber auch eine kleine Hoffnung auf Versöhnung. Ein nachdenklich machenden, ungewöhnlicher Roman.