Kaan wächst behütet als Sohn eines deutschen Vaters und einer türkisch-armenischen Mutter in Bayern auf. Schon früh wird sein musikalisches Talent entdeckt und er wächst zu einem musikalischen Genie heran. Als seine Großmutter im hohen Alter stirbt reist er in die Türkei um mehr über seine Familie herauszufinden. Dabei kommt schockierendes ans Licht. Seine armenische Großmutter war ein Waisenkind das nach dem Völkermord von 1915 von einer muslimischen Familie zwangsadoptiert worden war. Die Geschichte springt immer wieder in verschiedene Zeitebenen. Nach und nach erkennt der Protagonist Kaan, der wohl ein Alter Ego des Autoren ist, die Bedeutung der Vergangenheit für sein eigenes Leben und seinen schwierigen Charakter. Insgesamt ist dieser Roman ein spannendes Zeugnis über das oft verdrängte Thema des Völkermords an den Armeniern aber auch eine interessante Familiengeschichte die viele Fragen aufwirft. Mich persönlich hat der häufige Wechsel der Zeiten und Erzähle Ebenen in meinem Lesefluß etwas gestört, dennoch habe ich dem Buch etwas abgewinnen können.