„Schreibe endlich die Geschichte auf, Kaan. Schreibe, damit du sie vergessen kannst. Denn nur im Vergessen besteht die Chance zu überleben […].“
Marc Sinan hat mit „Gleissendes Licht“ einen beeindruckenden Debütroman über eine türkisch-armenisch-deutsche Familiengeschichte vorgelegt.
Hüseyin, aus einfachen Verhältnissen stammend, gelangt infolge der Armenier-Vertreibung zu großem Wohlstand. Seine Ehefrau Vahide – die Einzelne, die Alleinige – ist die Tochter armenischer Christen und wird im Zuge der Vertreibung als kleines Kind von ihrer Mutter verlassen und von einer türkischen Familie adoptiert. Die Tochter Nur – Gleißendes Licht – gründet in Deutschland eine Familie und tut alles, um sich anzupassen und erfolgreich zu sein. Der Enkel Kaan - Du bist der Boss, das Leben ist ein Kampf –, welcher mit jährlichen Besuchen bei seinen Großeltern in der Türkei aufwächst, ist ein erfolgreicher Musiker.
Die Geschichte dieser Familie umspannt das gesamte 20. Jahrhundert und spiegelt die Vergangenheit der Türkei, insbesondere die Auswirkungen des Völkermordes an den Armeniern, wider. Sie wird in nicht-chronologischen Episoden, vornehmlich aus Sicht von Kaan, erzählt. Dieser spürt schon als Kind, dass die Geschichte seiner Großeltern voller Widersprüchlichkeiten und schmerzhafter Verformungen ist. Als Erwachsener versucht er sich der Wahrheit anzunähern, erkennt er doch, dass er droht, das familiäre Trauma an seine Tochter weiterzugeben.
Die einzelnen Episoden stellen Bruchstücke dar, die von Gewalt, Scham, Angst, unterdrückter Wut und den Auswirkungen unerfüllbarer Erwartungen berichten. Eindrucksvoll entfalten sich dabei Schicht um Schicht die verschiedensten Abgründe. All dies wird getragen, von einer ungemeinen Fabulierlust und einer poetischen, fast musikalischen Sprache. Zwar wird nicht alles in der Tiefe auserzählt und es bleiben, vor allem hinsichtlich Nur, durchaus einige Lücken.
Doch wird Marc Sinans Roman ob seiner Poesie und Tragik in mir noch einige Zeit nachhallen.
Marc Sinan hat mit „Gleissendes Licht“ einen beeindruckenden Debütroman über eine türkisch-armenisch-deutsche Familiengeschichte vorgelegt.
Hüseyin, aus einfachen Verhältnissen stammend, gelangt infolge der Armenier-Vertreibung zu großem Wohlstand. Seine Ehefrau Vahide – die Einzelne, die Alleinige – ist die Tochter armenischer Christen und wird im Zuge der Vertreibung als kleines Kind von ihrer Mutter verlassen und von einer türkischen Familie adoptiert. Die Tochter Nur – Gleißendes Licht – gründet in Deutschland eine Familie und tut alles, um sich anzupassen und erfolgreich zu sein. Der Enkel Kaan - Du bist der Boss, das Leben ist ein Kampf –, welcher mit jährlichen Besuchen bei seinen Großeltern in der Türkei aufwächst, ist ein erfolgreicher Musiker.
Die Geschichte dieser Familie umspannt das gesamte 20. Jahrhundert und spiegelt die Vergangenheit der Türkei, insbesondere die Auswirkungen des Völkermordes an den Armeniern, wider. Sie wird in nicht-chronologischen Episoden, vornehmlich aus Sicht von Kaan, erzählt. Dieser spürt schon als Kind, dass die Geschichte seiner Großeltern voller Widersprüchlichkeiten und schmerzhafter Verformungen ist. Als Erwachsener versucht er sich der Wahrheit anzunähern, erkennt er doch, dass er droht, das familiäre Trauma an seine Tochter weiterzugeben.
Die einzelnen Episoden stellen Bruchstücke dar, die von Gewalt, Scham, Angst, unterdrückter Wut und den Auswirkungen unerfüllbarer Erwartungen berichten. Eindrucksvoll entfalten sich dabei Schicht um Schicht die verschiedensten Abgründe. All dies wird getragen, von einer ungemeinen Fabulierlust und einer poetischen, fast musikalischen Sprache. Zwar wird nicht alles in der Tiefe auserzählt und es bleiben, vor allem hinsichtlich Nur, durchaus einige Lücken.
Doch wird Marc Sinans Roman ob seiner Poesie und Tragik in mir noch einige Zeit nachhallen.