Eine Familiengeschichte zwischen drei Kulturen

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rita1972 Avatar

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Marc Sinan verarbeitet in seinem Debütroman den Völkermord an den Armeniern. Dabei fließen sicher auch autobiographische Elemente mit ein, denn Kaan, sein Protagonist, ist ebenso wie Sinan Komponist und hat ebenfalls türkische, deutsche und armenischen Wurzeln. Die Geschichte von Kaan und seiner Familie wird nicht chronologisch erzählt, sondern springt zwischen den zeitlichen Ebenen der Geschichte hin und her. Ich wusste wenig über den Völkermord und Sinan gelingt es in seinem Buch das Interesse an den Ereignissen zu wecken. Wenn man sich auf den, zugegebenermaßen, nicht ganz einfachen, aber poetischen Erzählfluß einlässt, wird man mit einem klugen, differenzierten Buch belohnt, dass einen einlädt, sich mit großen Fragen auch bezüglich der eigenen Identität auseinander zu setzen. Wer bin ich, wieviel von mir macht meine Herkunft aus? Vielleicht wäre ein bisschen weniger Poesie und magischer Realismus noch besser gewesen, aber auf jeden Fall ein lesenswertes Buch.