Familiengeschichte kunstvoll aufbereitet

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timphilipp Avatar

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Der Roman trägt autobiografische Bezüge des Autors. Er selbst wie auch der Protagonist ist der in Deutschland aufgewachsene Sohn eines Deutschen und einer Türkin, die wiederum einen türkischen Vater und eine armenische Mutter hat. Diese Großmutter verlor durch den Völkermord an den Armeniern 1915 ihre Familie, durch den der eigene Ehemann zu Reichtum kam. Diese kurze Wiedergabe des Inhalts zeigt schon, dass der Roman einen interessanten geschichtlichen und politischen Hintergrund hat. Er ist sehr kreativ gestaltet. Auf verschiedenen, nicht chronologischen Zeitebenen wird von wichtigen Episoden aus dem Leben der Familie erzählt. Das geschieht in recht gefühlsbetonter Weise. Nicht immer ist es allerdings leicht, den Text zu verstehen, insbesondere wenn es um Mythen geht, türkische Vokabeln oder die wirren Rachegedanken des Protagonisten am türkischen Präsidenten, der den Völkermord leugnet.
Zu empfehlen für Leser mit Interesse an der Türkei und den Armeniern.