Generationenübergreifende Traumata in poetischem Schreibstil

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nirvia Avatar

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Die Hauptfigur von Marc Sinans Debütroman ist Kaan und seine deutsch-türkisch-armenischen Wurzeln.
Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf Kaans Vorfahren, seinen Großvater Hüseyin, wie dieser als Jugendlicher in den Krieg hineingezogen wird und unfreiwillig Helfer am Mord von 14 armenischen Kindern wird. Dieser Abschnitt ist sehr bildgewaltig und wortstark geschrieben.

Danach begleiten wir den jungen Kaan durch seine Teenagerzeit. Auch hier bleibt der Schreibstil sehr poetisch, transportiert gut Emotionen. Kaan ist überheblich, versucht cool zu wirken und spürt doch immer eine gewisse Schwere.
Im zweiten Teil des Buches ist Kaan erwachsen geworden. Immer wieder werden Rückblenden in die Vergangenheit eingeflochten und das Thema des Völkermord an den Armeniern bleibt immer präsent.
Einige Passagen im zweiten Teil fand ich etwas langatmig. Trotzallem hat mich dieses Buch auch sehr zum Nachdenken angeregt und die sprachliche Ausdrucksweise hat mich in ihrer Besonderheit beeindruckt.

Wer es etwas poetisch oder sprachlich elegant mag sollte dieses Buch auf jedenfall lesen.