Großartig, wichtig und mysteriös

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jentis4711 Avatar

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Der Debütroman von Marc Sinan hat mich wirklich umgehauen. Sprachlich wunderbar und besonders, bildhafte Szenen und nahbare Figuren (die trotzdem allesamt ihr Geheimnis behalten). Die inneren Kämpfe des Protagonisten werden schleichend spürbar, ohne konkret benannt werden zu müssen, und die Verbindung zur Geschichte seiner Familie (insbesondere der Großeltern) wird Schritt für Schritt deutlicher. Die Kapitel spielen zu verschiedenen Zeiten, drehen sich zwischendurch um andere Figuren, doch alles ist sehr schlüssig und verständlich montiert. Nur zum Schluss wusste ich nicht mehr sicher, was gerade passiert. Träumt der Protagonist? Dreht er wirklich durch? Hat er Wahnvorstellungen? Ich nehme an, das Ende war genauso verworren gemeint, wie ich es gelesen habe, doch ich hätte mir ein bisschen mehr Durchblick gewünscht (damit meine ich nicht ein klares Ende, sondern mehr Klarheit in den einzelnen Szenen). So habe ich das Gefühl, eine entscheidende Verbindung zwischen all den Kapiteln letztlich nicht gefunden zu haben. Doch vielleicht ist es genau das, was den Roman und die Geschichte ausmacht.