Tolle Sprache, doch ist mir die Familiengeschichte nicht ausreichend beschrieben worden

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novi1313 Avatar

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Der Autor ist Komponist und war mir bisher unbekannt. Sein Protaganist Kahn reist nach Istanbul und stößt hier auf die Geschichte seiner Familie. Seine Eltern und Großeltern stammen aus der Türkei und Armenien. So wird abwechslungsreich seine Geschichte, die der Groß- und der Eltern auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Dies las sich für mich interessant und ich las Dinge, die mir unbekannt waren. Leider sind die Kapitel, die insbesondere die Lebensabschnitte der Großeltern und Eltern beschreiben, recht kurz. Für mich zu kurz. Insbesondere hatte ich aufgrund des Klappentexts die Erwartung mehr über den armenischen Völkermord zu erfahren. Hier fehlt mir einiges, was zu Lasten der Qualität des Buches geht. Die 272 Seiten sind schlichtweg zu wenig, um diese Familiengeschichte auszuerzählen. Schade.
Sprachlich ist es ein Genuss das Buch zu lesen. Sehr kraftvoll und poetisch geschrieben traf es genau meinen Geschmack. Obwohl mir der Protagonist im Laufe des Buches immer unsympathischer wurde und das Ende (ich will nicht spoilern) nicht zusagt, kann ich das Buch empfehlen.