Was will mir der Autor damit sagen?

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frabo96 Avatar

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In "Gleißendes Licht" lernen wir Kaan kennen, einen Musiker mit türkisch-armenischen Wurzeln, der in den 70ern in Deutschland geboren wird. Dabei springen wir immer nicht nur zeitlich durch Kaans Leben, sondern auch durch die zahlreicher Mitglieder seiner Familie, die alle eine Menge erlebt haben.

Mir ist bewusst, dass diese Zusammenfassung echt dürftig ist, aber es ist so unheimlich schwer zusammenzufassen, worum es in diesem Buch geht, vor allem, wenn man nicht spoilern will. Leider hatte ich extrem oft das Gefühl, dass selbst der Autor nicht so richtig wusste, welche Geschichte er erzählen wird. Während die erste Hälfte noch so ein bisschen wie eine Coming-of-Age-Story eines Kindes mit Migrationshintergrund recht gut anfängt, wird es irgendwann unübersichtlich und zeitweise auch echt absurd. Ich hatte zwischendurch echte Probleme zu folgen und wusste nicht mehr so recht, was für die Story jetzt wichtig war und was nicht.

Das Buch gab mir irgendwie sehr häufig das Gefühl, dass ich irgendwie "zu dumm" bin oder dass mir wichtige Informationen fehlen. So habe ich nie so ganz die Funktion bestimmter Stilmittel verstanden, auch wenn ich dem Autor anrechne, dass er hier immer mal was Neues ausprobiert hat. Ich finde auch, dass recht viel Wissen über den Türkei-Armenien-Konflikt vorausgesetzt wird, das ich einfach nicht hatte, aber das nehme ich dem Buch nicht übel. Ich denke, wer sich mit der Thematik besser ausgeht, wird vielleicht mehr aus der Geschichte ziehen.

Hinzu kommen zeitweise unnötige Gewalt und sexuelle Szenen, die für mich oft gar keine erkennbare Funktion hatten, die mich ab knapp der Hälfte fast dazu gebracht haben, das Buch abzubrechen.

Das Buch war leider so gar nichts für mich, tut mir leid.