Wirrer Plot mit offenen Wunden

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mikki44 Avatar

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Der Protagonist von Marc Sinans Roman "Gleissendes Licht" heißt Kaan und ist hauptberuflich und auch aus Leidenschaft Komponist und Gitarrenspieler. Er lebt in München und hat sowohl deutsche, als auch türkische und armenische Wurzeln. Um die letzteren geht es auch in der Geschichte. Sinan arbeitet Kaans armenische Herkunft auf und befasst sich mit dem Völkermord 1915 an den Armeniern.

Marc Sinan springt in seiner Geschichte zwischen den Zeiten hin und her. Er bespielt die Gegenwart Khans, als er selber schon Vater ist, seine Jugend und auch die Jugend und das Leben seiner Großeltern. Der Autor gibt uns an vielen Stellen Einblick auf die politische Situation 1915 und auch in Hinblick auf den Völkermord, und doch bleibt es mir historisch betrachtet eher fremd und viel zu oberflächlich. Kaan ist für mich ein unsagbar egoistischer und manipulativen Mann und gewann zu keinem Zeitpunkt meine Sympathie. Möglicherweise zog mich die Geschichte aus diesem Grund nicht in den Bann.
Was ich aber positiv hervorheben möchte, ist der Schreibstil des Autors. Sinan schreibt poetisch und sehr bildlich und alleine das hat mich das Buch letztendlich doch zu Ende lesen lassen.