Ellen und Lycke

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Die Leseprobe des Krimis "Glücksmädchen" von Mikaela Bley weckt schon durch die Übersetzung des Originaltitels "Lycke" Interesse. Im Dänischen und Schwedischen bedeutet "Lycke" Glück. Das verschwundene Mädchen, das im Zentrum der Handlung steht, heißt Lycke. Eine interessant Übersetzung also, denn "Glücksmädchen" suggeriert etwas ganz anderes als nur einen Namen.
Der Roman beginnt mit einem Prolog, der zeitlich nicht einzuordnen ist. Noch versteht man auch nicht, auf wen er bezogen ist, aber das wird sich sicherlich im Laufe der Handlung aufklären.
Anschließend wird abwechselnd aus der Sicht verschiedener Personen berichtet, zunächst sind es mehrere Kapitel aus der Sicht der Kriminalreporterin Ellen und dann aus der Sicht der Mutter des verschwundenen Mädchens. So erhält man wie bei einem Puzzle Informationen aus verschiedenen Sichtweisen, was das Lesen spannend und abwechslungsreich gestaltet.
Spannend sind auch die beiden weiblichen Figuren Ellen und Helena. Dass Ellen begleitet wird von einer alten Geschichte, die sie nicht loslässt und sie zudem an das Thema TOD bindet, wird sofort deutlich (vgl.: "Der Tod, der Tod, der Tod. Es war die Letzte in der Reihe von Therapeuten gewesen, die ihr den Tipp gegeben hatte, etwas vor sich hin zu murmeln, um die Angst in Schach zu halten. " (Seite 18)).
Helena, die Mutter, ist geplagt von Selbstvorwürfen, keine gute Mutter zu sein: (vgl. "Die Leute warfen ihr vorwurfsvolle Blicke zu. Schlechte
Mutter. Konzentriert euch auf die Tiere, anstatt uns an." (Seite 33)).
Beides sind also komplexe, runde Figuren, die Interesse wecken.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass diese Leseprobe sehr vielversprechend ist, einen zum Weiterlesen einlädt und große Spannung verspricht.