Verschwunden

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Ein Kind ist verschwunden - Zufall oder Grund zur Sorge und Schock?

Eigentlich wäre es kein Thema für die Nachrichten von TV4, einem schwedischen Fernsehsender. Dort ist Ellen Kriminalreporterin. Mord gehört zu ihrem Alltag. Kinder, die erst seit kurzer Zeit vermisst werden, sind normalerweise nicht ihr Thema.
Doch Ellens Ex-Freund Jimmy ist neuer Chef der Redaktion, sieht eine Geschichte entstehen, setzt Ellen darauf hin. Ein verschwundenes Kind oder ein Mordfall - was ist schlimmer? Normalerweise erst einmal der Mord. Doch für Ellen sieht es anders aus - denn auch ihre eigene Zwillingsschwester ist verschwunden, der neue Auftrag, sich um das vermisste Mädchen zu kümmern, löst Panikattacken bei ihr aus.

Und die Eltern des Kindes? Die sind (fast schon typisch für die heutige Zeit), getrennt. Chloe, die "Stiefmutter" hatte die kleine Lycke zum Tennis gebracht - doch Tennis gab es gar nicht. Dann hatte Harald, Lyckes Vater, keine Zeit, die Tochter wieder abzuholen ... Alles nur harmlos? Als Auftakt eines Thrillers wahrscheinlich eher nicht ...

Was mich reizt, an der Geschichte: Ellen, die zentrale Hauptfigur, ist ein wirklicher "Charakter", sie hat Narben aus ihren vergangenen Erfahrungen, vor allen aus ihrer eigenen Erfahrung mit ihrer Zwillingsschwester. Aber auch - in deutlich kleinerem Maße - aus der (vor einem Jahr) gescheiterten Beziehung mit ihrem frisch gebackenen neuen Chef Jimmy. Und sie muss sich als junge Journalistin durchboxen gegen einen alten Hasen, einen Kollegen, der sie nicht ganz ernst nimmt.

Interessant finde ich auch, dass es nicht die x.te Geschichte rund um Ermittler als Hauptfiguren ist sondern dass eine junge Reporterin im Vordergrund steht. Ich würde mich über ein Leseexemplar freuen.