Ein Überschwall aus ehrlichen Gedanken

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lisanordsee Avatar

Von

Erst einmal zu dem Cover und dem Titel: Ehrlich gesagt bin ich von beidem nicht so begeistert, da mir zum einen die Farbkombination nicht gefällt, zum anderen finde ich den Titel wenig individuell. Da hätte sicherlich ein interessanterer Titel gefunden werden können.

Was mich allerdings sehr angesprochen hat, waren die Kurzbeschreibung und das allgemeine Thema des Buchs. Kinder - Ja, nein, vielleicht? Wenn nein, ist das wirklich ok? Und wenn ja, habe ich noch Zeit? Und wenn ja, wie lange? Während vorherige Generationen schon eine Standardantwort parat zu haben schienen, scheint es heute schwieriger. Die Vielfalt an Familienmodellen ist gewachsen, es gibt unendlich viele Möglichkeiten, doch im Endeffekt sind wir weiter weg voneinander als früher. Inmitten von all diesen Fragen befindet sich die Protagonistin dieses Buches und lässt chaotisch und schonungslos ehrlich ihre Gedanken über die Leser*innen fließen. Nicht jeder Gedanke ist dabei rational und clever, aber als Frau findet man sich zweifellos an irgendeiner Stelle wieder, was das ganze Buch sicherlich sehr unterhaltsam macht.

Der Schreibstil ist locker und cool. Manchmal könnte man die Protagonistin unsympathisch finden, aber in ihrer feministischen Attitüde spielt auch immer ein Stückchen humorvolle Wahrheit mit, sodass man ihr auch böse Kommentare schnell verzeiht.

Spannungsaufbau? Ich finde, der Schreibstil man sehr viel Lust, weiterzulesen. Und natürlich will man wissen, was mit Marie-Claire am Ende passiert. Bekommt sie ein Kind?

Genau wegen dieser Frage würde ich das Buch auf jeden Fall weiterlesen. Schließlich stehe ich irgendwie auch vor der selben Frage, so gerne ich es auch verdränge.