Anfang und Ende einer Ehe

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sillesoeren Avatar

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Ich vergebe für den ersten Teil einen Stern, den gibt es für den tolle Satz »Nein, ich habe Angst, wenn meine Freunde sich treffen, finden sie sich gegenseitig toller als mich.« Alles andere in diesem Abschnitt ist voller Klischees, schwierig zu lesen, sehr flapsig geschrieben und macht den Eindruck, es entstamme einem Groschenroman. Da war wieder ein typischer US-amerikanischer Autor am Werk, der in der Schreibwerkstatt an der Uni gelernt hat, wie man einen emotionalen Liebensroman schreibt. Aber muss es mit so vielen komplizierten und z.T. Fremdworten gespickt sein? Ich habe studiert und verfüge über ein großes Latinum, bin also den sprachlichen Anforderungen gewachsen. Aber unterhaltsam ist anders! Ich habe die Leseprobe beim ersten Anlauf am Montag daher schon mitten im ersten Teil beendet und musste mich heute zwingen, weiter zu lesen.

Andererseits vergebe ich vier Sterne für den zweiten Teil. Hier störe ich mich zwar auch an den unnötig vielen Fremdworten, die den Leser auf Distanz halten. Aber es kommt mehr Emotion, mehr Wärme, mehr Selbstkritik, mehr Liebe herüber.

Am Ende frage ich mich nun, warum ich das Buch noch lesen soll, nachdem ich den Anfang und das Ende dieser Liebesgeschichte kenne und mich für das tägliche Leben von Menschen, die sich zur "oberen Mittelschicht New Yorks" zählen so gar überhaupt nicht interessiere...