Außergewöhnliche Idee, jedoch eine schwache Umsetzung

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ninadyson Avatar

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Melinda Salisbury's Debütroman „Goddess of Poison – Tödliche Berührung“ erschien 2016 und greift eine völlig neue Idee auf.

Inhalt

Die 17-jährige Twylla, die eigentlich eine Bürgerliche aus Lormere ist, ist die „Auserwählte“, die Reinkarnation der „Daunen“. Daunen ist die Tochter von zwei Göttern, die auf die Erde geschickt wird um Hoffnung zu spenden und der Königin als Henkerin der Verräter zu dienen.
Doch mit der Ehre, die „Daunen“ zu sein, kommt eine große Belastung für das Mädchen mit den auffällig roten Haaren. Sie muss monatlich ein Gift trinken, gegen welches sie immun ist, das sich allerdings in ihrer Haut ablagert und damit ihre Berührung zu einem Todesurteil macht.
Sie lebt mit der Königsfamilie zusammen in deren Schloss, darf sich darin allerdings nur in Begleitung ihrer Wächter bewegen, die darauf achten sollen, dass niemand sie berührt (bzw dass sie niemanden berührt und damit tötet), denn ihre Berührung tötet jeden, außer die königliche Familie.. so wird es Twylla zumindest gesagt.
Doch als nach vier Jahren bei Hofe, nach vier Jahren der Weissagung, welche ihre gottgleiche Stelle immer wieder versichern soll, sich plötzlich einige Umstände verändern, beginnt Twylla ihr neues Leben zu hinterfragen.
Der Prinz (dem sie versprochen ist) kommt nach zwei Jahren Reise zurück an den Hof, die Königin spinnt gefährliche Intrigen, Twyllas treuer Wächter Dorin stirbt unter mysteriösen Umständen und sein Nachfolger Lief scheint, entgegen allen anderen, keinerlei Angst vor Twylla zu haben.

Meinung

Das Buch wird meinen Erwartungen leider nicht ganz gerecht. Die Idee, mit einer Berührung töten zu können ist sehr spannend, wird jedoch nur schwach umgesetzt. Die ersten Kapitel sind langatmig, Begriffe wie „Gottgleiche Daunen“ und „Tochter der Sündenesserin“ werden erst sehr spät erklärt.. bis dahin reimt man sich zusammen, was wohl gemeint ist.
Weiterhin ist Twyllas Figur sehr „schwach“ dargestellt, was überhaupt nicht zu ihrer Begabung und Rolle als zukünftige Königin passt. Sie lässt sich zu sehr beeinflussen und jammert unentwegt über ihre Einsamkeit, anstatt etwas daran zu ändern.
Als Lief in die Geschichte eingeführt wird, baut man Sympathie zu den beiden auf, fängt an, die Königin zu hassen und den Prinzen teilweise zu mögen, ihn allerdings als störend zu erachten.

Die einfache Schreibweise ist angenehm zu lesen, jedoch wird das Buch immer wieder zu langatmig, beschreibt, in meinen Augen, eher unwichtige Dinge zu genau, lässt allerdings an anderen Stellen zu viele Fragen offen.

Das Cover hingegen ist hervorragend gewählt und drückt den Inhalt des Buches gut aus. Das rothaarige Mädchen, dass in einem Glas voller Gift (?) gefangen ist, spiegelt Twyllas Leben am königlichen Hof sehr gut wieder.

Insgesamt würde ich dem Buch für die außergewöhnliche Idee, aber der schwachen Umsetzung 3 von 5 Sternen geben.