Melinda Salisbury: Goddess of Poison

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
nanacookie Avatar

Von

Twylla ist die Verkörperung einer Göttin. Sie wird verehrt und befürchtet zugleich. Sie ist die perfekte Waffe. Sie tötet mit einer einzigen Berührung. Sie wurden von den Göttern auserwählt und lebt am königlichen Hof von Lormere. In dem immer beschäftigten Schloss fühlt sich Twylla trotzdem einsam. Keiner möchte ihr aus Angst näher kommen. Doch dann wird ihr ein neuer Wächter zugeteilt. Er scheint ihre Nähe nicht zu fürchten und zusammen kommen sie einer Intrige auf die Spur.

Twylla ist eine nette, süße Protagonistin, die man schnell gerne haben kann. Etwas naiv und gutgläubig ergibt sie sich ihrem Schicksal. Die ganze Zeit frage ich mich, warum sie nicht einfach Handschuhe anzieht, wenn ihre Berührung tödlich ist.

Der Prinz ist anfangs undurchsichtig. Im Laufe der Geschichte lern man ihn zwar näher kennen und auch wieder nicht. Auch Lief ist eher ein durchschnittlicher Charakter. Zusammengefasst sind alle Personen recht eindimensional und wecken keine Gefühle beim Lesen.

Die Geschichte plätschert vor sich hin. Es ist keine Story oder irgendein Plot zu erkennen. Man erfährt viel von Twyllas Alltag und ein wenig aus ihrer Kindheit. Erst ab der Hälfte kommt endlich Spannung und eine Wendung auf. Dennoch bleibt alles flach und nichts, was man nicht schon gelesen hätte. Zudem eine angedeutete Dreiecksbeziehung, die auch nicht gut ausgearbeitet wurde. Das Ende wartet noch einmal mit einer Wendung auf, die aber im nächsten Moment schon wieder nichts Neues ist.

Die Autorin hat sich so eine schöne Welt ausgedacht mit einer Hintergrundgeschichte - die zwar nicht innovativ, sondern abgekupfert ist - die aber trotzdem schön zu lesen war. Auch die Grundidee hat Potenzial. Die Autorin hat einfach nichts daraus gemacht. Hat die Liebesgeschichte viel zu sehr in den Fokus gestellt. Die Auflösung der Intrige wurde am Ende nur noch schnell abgekanzelt.

Zu lange Anlaufzeit, mangelhafte Ausarbeitung, nicht unbedingt die neusten Plottwists. Und warum Twylla nicht einfach Handschuhe tragen konnte, verstehe ich immer noch nicht. Der Schreibstil war dafür recht angenehm und zieht einen dann doch durch das Buch.