Nicht schlecht, aber es hat einfach etwas gefehlt.

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nadinini Avatar

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Bevor ich dieses Buch zugeschickt bekommen habe, war ich bereits total verliebt in das Cover und die Idee. Nach der Leseprobe musste ich es einfach lesen, denn auch hier findet man wieder das königliche Leben, das ich in Geschichten so gern mag. Es konnte mich leider nicht ganz so sehr überzeugen, wie ich gehofft hatte, trotzdem hat es mir zu Beginn und gegen Ende sehr gut gefallen.

Twylla ist eine Protagonistin, mit der ich so meine Schwierigkeiten hatte. Sie hat ihren eigenen Kopf und lebt streng Regeln der Götter und der Königin. Mir ist oft aufgefallen, wie naiv sie sein kann und wie unentschlossen sie in einigen Dingen ist, was mir nicht ganz so gut gefallen hat. Andererseits hatte sie auch ihre sympathischen und verletzlichen Seiten, die sie wieder menschlich gemacht haben.

Gerade zu Beginn des Buches wird viel Wert auf ihre Gabe gelegt, mit der sie angeblich Menschen töten kann. Das Hauptaugenmerk in der Geschichte liegt tatsächlich eher auf ihren Beziehungen und somit auf dem Versprechen zwischen dem Prinzen und ihr, sowie einigen Intrigen innerhalb des Königreichs. Ihre tödliche Berührung kommt an zweiter Stelle, doch auch hier erfährt man interessante Dinge, die oft Sinn ergeben haben.

Die Nebencharaktere waren an sich wirklich stark, konnten mich als Person allerdings nicht überzeugen. Von der Königin hat man einen durchweg negativen Eindruck und sie hat mich wirklich stark an Cersei erinnert, denn auch sie ist skrupellos und machtgierig. Ihr Sohn, Merek, war mir erst sympathisch, hat sich dann aber total negativ entwickelt, bzw. als unsympathisch herausgestellt. Erst gegen Ende konnte ich mein Bild von ihm wieder verändern, wobei ich nach wie vor nicht begeistert bin.

Dann sind da noch Twyllas Wächter, Dorin und Lief. Dorin habe ich unglaublich doll ins Herz geschlossen, obwohl er nur zu Beginn des Buches vertreten war. Er war einfach toll und total herzlich und ich denke genau das hat mir in der Geschichte gefehlt. Mit der Zeit lernt man auch Lief besser kennen, doch ich war lange skeptisch ihm gegenüber und obwohl ich ihn dann ins Herz schließen konnte musste ich es bald darauf wieder auflösen. Es war ein ewiges Hin und Her.

Apropos Hin und Her. Auch Twylla konnte sich nie wirklich entscheiden, was sie eigentlich will. Ob es der Prinz sein soll oder ein anderes Leben. Ob sie an Götter glauben kann oder nicht. Ob sie die göttliche Daunen ist oder nicht. Ob sie verliebt ist oder nicht. Ob sie wütend ist oder nicht. Ständig ging es um irgendeine Entscheidung und teilweise waren es wirklich nervige Situationen.

An sich fand ich die Geschichte wirklich gut und auch die Beziehung, die Twylla eingegangen ist hat mir im Nachhinein gefallen, doch mir hat definitiv noch etwas gefehlt und ich hätte mir außerdem mehr Spannung gewünscht. Das Ende an sich ist auch nett, die Auflösung kurz davor war aber ziemlich fies.


Fazit:
Das Buch hat sich für mich doch teilweise ziemlich in die Länge gezogen, was ich sehr schade finde und weshalb ich mir mehr Spannung gewünscht hätte. Der Anfang und die letzten 50 Seiten waren sehr ausdrucksstark, der Mittelteil hingegen hat etwas geschwächelt. Twylla als Protagonistin mochte ich gern, leider konnte ich mit ihren ewigen Hin und Hers aber nicht besonders gut umgehen. Auch die Beziehung, die sie im Laufe des Buches eingeht hat mir erst mit der Zeit gefallen und sich meiner Meinung nach sehr ins negative gezogen, was ich als weniger schön empfunden habe. Die Auflösung war letztendlich zwar etwas überraschender und mal etwas anderes, trotzdem hätte ich mir das Ende anders gewünscht. Gleichzeitig bin ich aber auch zufrieden mit dem Ausgang, denn so wird eine Stärke der Protagonistin vermittelt, die sicher vielen Mädchen Selbstsicherheit geben kann. Es fällt mir schwer zu sagen, ob ich die Geschichte mag oder nicht. Es gab viele interessante und gut ausgearbeitete Details, doch auch langatmige Stellen und eher unsympathische Charaktere. Insgesamt gebe ich daher 3,5 Leseschmetterlinge.