Erschütternd

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misspider Avatar

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Die Buchbeschreibung hat mich sofort neugierig gemacht. Was auf den ersten Blick wie ein Extrem-Hardcore-Roman klingt, weist bereits in der Leseprobe eine deutlich vielschichtigere Handlung auf. Die Beschreibung von Agnes bisherigem Leben und ihrer absoluten Unwissenheit der banalsten Fakten ist schlichtweg erschütternd. Der Gedanke, dass Menschen völlig abgeschottet von der Außenwelt mit Lügen und falschem Wissen zu Marionetten einer völlig verqueren Religion herangezogen werden, ist nicht nur abstoßend, sondern vor allem äußerst beängstigend. Ein ganzes Leben, das einem praktisch gestohlen und missbraucht wird - kann so etwas in unserer aufgeklärten Welt wirklich möglich sein? Die Antwort auf diese Frage muss wohl leider ja lauten, und dieser Roman zeigt einmal mehr, dass die schrecklichsten Monster nicht erfunden werden müssen, sondern tagtäglich existieren - und das mitten unter uns Menschen. Natürlich möchte ich jetzt unbedingt weiter lesen und wissen, ob Agnes den Sprung in ein normales Leben schafft, ob sie gar in der Lage ist, die Götter von ihrem falschen Thron zu stoßen. Andererseits fürchte ich mich auch ein wenig davor zu erfahren, wie die Geschichte ausgehen mag: ob der Autor wirklich diesen hoffnungsvollen Weg beschreitet oder vielleicht doch eine unbequeme Auflösung wählt...