Nix da "göttlich"

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botte05 Avatar

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Clemens beobachtet bei seinen Einkäufen im Supermarkt ein "seltsames" Paar. Nicht nur in ihrer Kleidung, sondern auch aufgrund der Aufmerksamkeit, die sie allen Gegenständen im Markt schenken. So als würden sie diese Dinge alle nicht kennen. Als er sie am nächsten Tag wieder sieht, scheinen sie eine Entwicklung durchlaufen zu haben; sie wirken etwas "normaler" und insbesondere die Frau übt eine magische Anziehungskraft auf Clemens aus.

14 Jahre zuvor. Agnes wächst - wie alle Mädchen - unter Aufsicht und gemäß der Lehre der Göttinnen auf. Der Tag besteht aus harter Arbeit und Lernen. Das Wissen wird begrenzt und unangemessene Fragen können zu harten Strafen führen. Aber Agnes ist neugierig, wissbegierig und hat Forschergeist. So findet sie nach und nach heraus, dass - aus welchen Gründen auch immer - der Kreis des Lebens sowie die Entstehung und Geburt der Kinder völlig anders von der Natur gestaltet sind, als in der Schule gelehrt wird. Mit pathologischem Wagemut versichert sie sich sogar ihrer Beobachtungen.

Diese Leseprobe ist gut zu lesen und die Handlung problemlos zu verfolgen. Die Gestaltung Deutschlands in vier sorgsam voneinander getrennte Bereiche ist grundlegend ein interessanter Ansatz und so ein Regiment der Göttinnen hat - zumindest für eben diese Göttinnen - sicher seinen Reiz. Ich vermute jedoch, dass die Unterdrückten irgendwann von Zweiflern bzw. Menschen wie Agnes, die mehr wollen, unterlaufen werden, was mutmaßlich zu einer wie-auch-immer-gestalteten Revolution führen wird.