Bedrückend

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mike nelson Avatar

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Bedrückend. Und spannend bis zuletzt. Brandaktuell. Und Warnung an uns alle. Anthony McCarten versteht es, als Drehbuchautor Bücher zu generieren, die man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann, bevor nicht die letzte Zeile gelesen ist. Dies ist ihm nun wiedereinmal mit seinem neuen Roman "Going Zero" gelungen. McCarten spielt dabei eigentlich nicht mit einem 'Was-wäre-wenn?'-Szenario, sondern hält uns Leser:innen eine Welt vor Augen, in der wir bereits leben: Unter dem Deckmantel der Früherkennung und Verhinderung von Verbrechen kommt es zu einer zunehmenden Kontrolle des Einzelnen, zur totalen digitalen Überwachung und dem Verlust der Privatheit - mit möglichen, fatalen Folgen für die Demokratie. Gemeimdienste und digitale Großkonzerne sammeln Daten, soviel sie bekommen können, um ihre Macht auszuweiten. Und in diesem Kontext ist die Handlung des hervorragenden Romans angesiedelt: Für einen letzten Versuchslauf ist mit 10 Kandidaten ein 'Spiel' angesetzt, bei dem 3 Millionen Dollar Preisgeld für den Sieger gezahlt werden; um zu gewinnen, muss es den Kandidaten gelingen, sich für 30 Tage unaufspürbar zu machen. Der Projektinitiator Cy Baxter will sein perfekt ausgeklügeltes Überwachungssystem beweisen, um es anschließend als 'marktreif' anbieten zu können... weshalb niemand gewinnen darf, weil das Baxters Scheitern bedeuten würde. Aber es gibt eine äußerst geschickte Teilnehmerin mit ganz eigenen Motivenin diesem Spiel, die im Verlauf mehr Machenschaften aufdeckt, als ihr selbst lieb sein kann. Dieses Buch ist mehr als eine äußerst spannende Lektüre - es ist auch eine Warnung an uns alle!