Das Ende der Privatsphäre

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anneteekanne Avatar

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Zum Buch:
Cy Baxter, Kopf der Firma FUSION wittert das Geschäft seines Lebens. Zusammen mit FBI und CIA wird ein Test in Amerika durchgeführt: Ist eine einzelne Person in der Lage 30 Tage unentdeckt zu bleiben oder kontrolliert "der Staat" dank Gesichtserkennung und Kreditkartenverfolgung bereits das Leben von Million? FUSION steuert noch eine KI bei, um Abläufe und Handlungen "vorherzusehen".
10 Personen sind für den Betatest ausgewählt und Cy ist sich siegessicher, diese aufzuspüren.

Meine Meinung:
Das Internet vergiss nicht! Dieser Spruch ist jetzt schon in aller Munde und auch die Frage, was Chat gpt mit unseren freiwillig gelieferten Daten macht, ist mir nicht geheuer.
Andrew McCarten trifft mal wieder den Nerv der Zeit und auch meiner Ansicht nach einen wunden Punkt:
"Als Wissenschaftler kann er voraussagen, welche neuen Bedrohungen durch diese Waffen entstehen, aber er meint damit nicht die Gefahr für die Privatsphäre von Nutzern. Diese Debatte, ein kurioses Relikt aus dem 20. Jahrhundert, ist nur noch Hintergrundrauschen, pure Naivität: Ein Recht auf Privatsphäre gibt es nicht mehr, die ist längst verloren oder jedenfalls so löchrig geworden, dass sie im Grunde keinerlei Wert mehr hat. Nein, die wahre Gefahr für die jetzige Zeit und die Zukunft ist die Manipulation – bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen werden ahnungslosen Bürgern eingeimpft, unmerklich vollzieht sich der Übergang von der Überwachung durch den Staat zur Steuerung, das letzte Kapitel in der langen Geschichte der Demokratie, der freie Wille verformt zu bedingungslosem Gehorsam." (Zitat in der Hälfte des Buches)
So etwas macht mir persönlich Angst. Will ich ein gläserner Mensch sein? Will ich mich dem Staat ausliefern, damit Attentate und Amokläufe verhindert werden können, weil "Subjekte" vorher aufgespürt und verfolgt werden können?
Das Buch beantwortet keine dieser Fragen, aber es zeigt, dass Widerstand möglich ist und in unsere Welt Gut und Böse nicht immer zu unterscheiden sind.

Fazit:
Ich habe lange kein Buch gehabt, dass ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Spannend bis zur letzten Seite.