Ein wahrer Pageturner

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schmökerwürmchen Avatar

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Faye und Jack haben es geschafft, sie gehören zur Stockholmer High Society. Gemeinsam mit Jacks Feund Hendrik gründeten sie das inzwischen sehr erfolgreiche Unternehmen Compare. Die gemeinsame Tochter Julienne scheint die Krönung in Fayes und Jacks Ehe zu sein. Doch in Wahrheit sieht alles völlig anders aus. Jack ist nicht der liebevolle Ehemann und treusorgende Vater. Vor allem Faye wird massiv von ihm gedemütigt und klein gehalten. Faye dagegen unternimmt alles, um Jack zu gefallen, unterwirft sich seinem Willen. Bis ihr durch eine böse Überraschung die Augen geöffnet werden. Mittellos und erniedrigt steht sie nun da, doch Faye lässt sich nicht unterkriegen und nimmt nun selbst die Fäden in die Hand. Und was hat es mit Juliennes angeblichem Tod auf sich? Will Jack sich damit an ihr rächen?

Völlig unvoreingenommen bin ich in diese Geschichte eingestiegen, denn bisher habe ich noch nichts von Camilla Läckberg gelesen. Eigentlich hatte ich einen Psychothriller erwartet, in dem Juliennes Tod eine große Rolle einnimmt und die Ausgangssituation darstellt. Doch es kommt ganz anders, denn es handelt sich um ein familiäres Psychodrama. Gegliedert ist das Buch in drei Teile. Im ersten Teil steht die Ehe und das Leben von Faye und Jack im Vordergrund. In Rückblenden erfährt man als LeserIn einiges aus Fayes Vergangenheit, über ihre Familie, was sie nach Stockholm verschlagen hat und wie sie Jack kennen und lieben lernte. Im zweiten Teil steht Faye plötzlich mittellos da und versucht aus eigener Kraft, wieder auf die Beine zu kommen. Dabei hat sie nur ein Ziel im Blick: Nämlich Rache an Jack zu nehmen. Ob und wie ihr das gelingt, erfährt man dann im letzten Teil.
Wow, was für ein spannendes Buch. Der Plot hat mich direkt von Anfang an begeistert und die Story fand ich unfassbar spannend erzählt. Die Seiten flogen nur so dahin und ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich immerzu den Drang hatte zu erfahren, wie es mit Faye weitergeht. Nicht eine Seite konnte auch nur annähernd eine Länge vorweisen.
Keine der Charaktere waren mir sympathisch. Zunächst hatte ich noch Mitleid mit Faye, konnte aber irgendwann ihre demütige Unterwerfung nicht mehr ertragen. Ihre rasante Entwicklung jedoch fand ich unglaublich spannend zu verfolgen. Einzig Chris, ihre Freundin, konnte mich mit ihrer Persönlichkeit überzeugen. Gerade ihre direkte, frische Art lag mir sehr, Chris hatte das Herz am rechten Fleck. Und ausgerechnet ihr musste das Schicksal so grausam mitspielen...
Doch sympathische Charaktere sind für mich nicht erforderlich, damit mir ein Buch rundum gefällt. Gerade die Psychodramatik und die dunklen Seiten der Figuren trugen zu einem spannenden Plot bei.
Das Ende kam dann nochmal ganz anders als gedacht und gerade die letzten Seiten brachten nochmal ordentlich Herzrasen.
Für mich kam „Golden Cage“ zwar anders daher als ich es zunächst erwartet hatte, dennoch entfaltete die Story eine absolute Sogwirkung, sowohl die aktuellen Ereignisse als auch die Rückblenden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses hier nicht mein letztes Buch der Autorin bleibt.