Erwartungen leider nicht erfüllt

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büchermaulwurf Avatar

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Faye und Jack gehören zur Oberschicht von Stockholm und sind nach außen eine perfekte Familie, der es an Geld und Luxus nicht mangelt. Gemeinsam hatten sie das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, das Jack inzwischen allein leitet. Faye kümmert sich um die Tochter, den Haushalt und hält Jack den Rücken frei. Doch der Schein trügt. Jack behandelt Faye nur noch mit Verachtung, während sie verzweifelt versucht ihm zu gefallen. Bis eines Tages eine jüngere Rivalin auftaucht...

Der Klappentext führt leider in die Irre, da das mutmaßliche Verbrechen an seiner Tochter, das Jack angeblich begangen hat erst am Ende des Buches thematisiert wird. Es wird nur kurz im Prolog angedeutet. Dann erlebt der Leser erstmal das Ehedrama zwischen Faye und Jack. In Rückblenden erfährt man wie sie sich kennengelernt und die Firma gegründet haben und in der Gegenwart, wie es zur Trennung kommt. Da kommt nicht viel Spannung auf. Erst in der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Handlung endlich an Fahrt auf.
Jack hat sich wegen einer jüngeren Frau von Faye getrennt und setzt sie ohne einen Pfennig auf die Straße. Sie sinnt auf Rache und will ihn fertig machen. Zusätzlich gibt es kurze Rückblenden in Fayes Vergangenheit und man rätselt, welches dunkle Geheimnis sie hütet. Weniger gefallen haben mir die zahlreichen, eingestreuten und in meinen Augen völlig unnötigen, detailliert beschriebenen Sexszenen.

Von den Charakteren war mir keiner so richtig sympathisch. Jack war ein richtiger Fiesling und in Faye konnte ich mich auch nicht hineinversetzen. Ihr Charakter schien mir unglaubwürdig, da sie sich von einer starken, selbstbewussten, klugen Frau und Firmengründerin von ihrem Mann zu einer schwachen Hausfrau und Mutter degradieren lässt, um nach der Trennung wieder die Wende zu der ursprünglichen selbstbewussten Frau zu vollziehen. Ich fand es auch nicht glaubwürdig, dass es ihr gelang in relativ kurzer Zeit ein so erfolgreiches Unternehmen aufzubauen, ohne etwas von Kosmetik zu verstehen. Sie war mir äußerst unsympathisch, auch in Anbetracht dessen, wie sie ihren Freund Viktor los wurde, um freie Bahn für Jack zu haben.
Die Charaktere konnten mich also nicht für sich einnehmen. Die Handlung fand ich auch nicht logisch aufgebaut und außerdem vorhersehbar. Das Ende war daher keine wirkliche Überraschung für mich. Die Neugier, wie sie ihre Rache in die Tat umsetzt und die Enthüllung ihrer Vergangenheit hielten mich aber letztlich doch bei der Stange.

Camilla Läckbergs erster Thriller konnte mich leider nicht ganz überzeugen, da es an Spannung fehlte, die Charaktere unsympathisch und das Ende leider keine wirkliche Überraschung war. Daher vergebe ich nur 3 Sterne.